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Moba-Kurz-Info : H0
Weichenbauarten
Sa 09 Nov 2019, 14:54
Moin Kollegen,
bei Weichen gibt es verschiedene Bauarten.
Die geläufigste Art sind uns als Zungenweichen bekannt, das war aber nicht immer so, denn in der Epoche 1 ab etwa 1870 ihren Siegeszug gegenüber den zuvor verwendeten Schleppweichen antraten.
Zungenweichen der frühenbauformen waren aber den stetig ansteigenden Bedürfnissen ihrer Zeit zuerst nicht gewachsen und es kam vermehrt zu Schienenbrüchen ab etwa 1878 wenn Zungenweichen, auf dem abzweigenden Ast, spitz befahren wurden.
Schleppweiche
Schleppweichen sind zungenlose Weichen, wo ein Schleppgleis auf den jeweiligen abzweigenden Schienenstrang eingestellt wird.
Guckt man sich eine Zungenweiche und eine Schleppweiche an liegen die Vorteile beider Weichenbauarten zu Gunsten der Zungenweichen, was das Befahren von der stumpfen Seite aus allen abzweigenden Richtungen anbetrifft.
Zungenweichen können aufgeschnitten werden, auch wenn sie falsch gestellt sind.
Bei Schleppweichen führt ein Befahren von Rückseite, wenn das Schleppgleis falsch eingestellt ist, unweigerlich zur Entgleisung und dadurch zu erheblichen Schäden an der Weiche selbst und am Material der entgleisten Schienenfahrzeuge.
Zu dem lassen sich Schleppweichen schlecht arretieren, bei einer Zungenweiche umfassen Sperrschlösser einen Arretierungsbolzen an der Unterseite der Backenschiene an der Stelle, wo die Backenschiene und die Weichenzunge etwas geschwächt sind.
Bei Schleppweichen müssen Arretierungen durch den Stellhebel selbst oder durch Stellstangen vom Stellwerk erfolgen.
Schleppweichen sind somit nicht besonders geeignet mit höheren Geschwindigkeiten befahren zu werden.
Schleppweichen hingegen haben aber keinerlei geschwächte Schienenprofile, was sie hingegen der Zungenweiche wiederum sehr robust macht.
Doppelte Kreuzungsweiche als Schleppweiche
Theoretisch sind bei Schleppweichen auch DKWs mit bis zu sechs Richtungen möglich.
Zwischen 1878 und 1898 gab es in Deutschland gewaltige Probleme mit der Güte von Stahl für Schienen, ins Besondere für Zungenweichen. Wie schon weiter oben erwähnt, kam es zu Schienenbrüchen an den Zungenschienen wenn Zungenweichen spitz befahren wurden. Der Grund hierfür waren die rasant ansteigenden Lokgewichte, für die die Schienen nicht ausgelegt waren.
Dieser Umstand brachte viele Eisenbahngesellschaften bis an den Rand des finanziellen Ruins und es wurden bei einigen Länderbahnen erwägt, den Betrieb komplett einzustellen bis das Problem mit der Stahlgüte gelöst werden würde.
Man entschied sich aber, die robusteren Schleppweichen wieder zu verwenden.
Ab 1898 hatte es die Stahlindustrie endlich geschafft, die Probleme in den Griff zu bekommen und die Eisenbahngesellschaften rüsteten ihre Gleise wieder auf Zungenweichen um.
Nicht alle Zungenweichen wurden durch Schleppweichen ersetzt aber viele die mit Geschwindigkeiten über 10 Km/h befshren werden sollten.
LG Ingo
bei Weichen gibt es verschiedene Bauarten.
Die geläufigste Art sind uns als Zungenweichen bekannt, das war aber nicht immer so, denn in der Epoche 1 ab etwa 1870 ihren Siegeszug gegenüber den zuvor verwendeten Schleppweichen antraten.
Zungenweichen der frühenbauformen waren aber den stetig ansteigenden Bedürfnissen ihrer Zeit zuerst nicht gewachsen und es kam vermehrt zu Schienenbrüchen ab etwa 1878 wenn Zungenweichen, auf dem abzweigenden Ast, spitz befahren wurden.
Schleppweiche
Schleppweichen sind zungenlose Weichen, wo ein Schleppgleis auf den jeweiligen abzweigenden Schienenstrang eingestellt wird.
Guckt man sich eine Zungenweiche und eine Schleppweiche an liegen die Vorteile beider Weichenbauarten zu Gunsten der Zungenweichen, was das Befahren von der stumpfen Seite aus allen abzweigenden Richtungen anbetrifft.
Zungenweichen können aufgeschnitten werden, auch wenn sie falsch gestellt sind.
Bei Schleppweichen führt ein Befahren von Rückseite, wenn das Schleppgleis falsch eingestellt ist, unweigerlich zur Entgleisung und dadurch zu erheblichen Schäden an der Weiche selbst und am Material der entgleisten Schienenfahrzeuge.
Zu dem lassen sich Schleppweichen schlecht arretieren, bei einer Zungenweiche umfassen Sperrschlösser einen Arretierungsbolzen an der Unterseite der Backenschiene an der Stelle, wo die Backenschiene und die Weichenzunge etwas geschwächt sind.
Bei Schleppweichen müssen Arretierungen durch den Stellhebel selbst oder durch Stellstangen vom Stellwerk erfolgen.
Schleppweichen sind somit nicht besonders geeignet mit höheren Geschwindigkeiten befahren zu werden.
Schleppweichen hingegen haben aber keinerlei geschwächte Schienenprofile, was sie hingegen der Zungenweiche wiederum sehr robust macht.
Doppelte Kreuzungsweiche als Schleppweiche
Theoretisch sind bei Schleppweichen auch DKWs mit bis zu sechs Richtungen möglich.
Zwischen 1878 und 1898 gab es in Deutschland gewaltige Probleme mit der Güte von Stahl für Schienen, ins Besondere für Zungenweichen. Wie schon weiter oben erwähnt, kam es zu Schienenbrüchen an den Zungenschienen wenn Zungenweichen spitz befahren wurden. Der Grund hierfür waren die rasant ansteigenden Lokgewichte, für die die Schienen nicht ausgelegt waren.
Dieser Umstand brachte viele Eisenbahngesellschaften bis an den Rand des finanziellen Ruins und es wurden bei einigen Länderbahnen erwägt, den Betrieb komplett einzustellen bis das Problem mit der Stahlgüte gelöst werden würde.
Man entschied sich aber, die robusteren Schleppweichen wieder zu verwenden.
Ab 1898 hatte es die Stahlindustrie endlich geschafft, die Probleme in den Griff zu bekommen und die Eisenbahngesellschaften rüsteten ihre Gleise wieder auf Zungenweichen um.
Nicht alle Zungenweichen wurden durch Schleppweichen ersetzt aber viele die mit Geschwindigkeiten über 10 Km/h befshren werden sollten.
LG Ingo
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