Stilbruch ??

Nabend zusammen,
dieser Tage habe ich auf einer kleinen Radtour in Köln auf der Südbrücke

https://de.wikipedia.org/wiki/S%C3%BCdbr%C3%BCcke_(K%C3%B6ln)

beim Anfahren vor HP1 eine RheinCargo Class 66 gesehen bzw eben auch gehört.
Ich war schlicht weg begeistert.
In Neudeutsch einfach "affengeil"
So, jetzt die Gretchenfrage - wie haltet ihr es mit einem Stilbruch bzgl. der Epochentreue ?
Ich fahre eigentlich nur EP III, sprich Dampf, Diesel einer 191 und 194.
Wer kann mir meine "Gewissensbisse" nehmen ....             (Spass)

https://www.modellbahnshop-lippe.com/Diesellok/Diesellok/ESU-31282/de/modell_311364.html

einen schönen Sonntagabend noch
Euer Mattes

Grüß Dich, Mattes!

Was willst Du hören?. Diese Frage muß ein jeder mit sich selbst ausmachen, da kann Dir keiner helfen.  
Ich bezeichne mich ja immer noch als fortgeschrittenen Anfänger,   kann und will hier niemanden Tipps
oder Ratschläge geben. Wie gesagt: Anfänger.
Selbst habe ich auch überwiegend Dampflok`s, ein paar Diesel, ja und auch einige E - Lok`s.  E 44, 103, 194 usw.
Keinen ICE, und auch keine Neuen Elektroloks.
Aber was ist wenn ich mir mal den Dieseltriebwagen der BR 642 kaufe?. Natürlich lasse ich den auch fahren, dafür habe
ich ihn dann ja auch gekauft. Ich finde, das muß jeder mit sich selbst ausmachen.    ( nur meine Meinung ).
Man muß tagtäglich so viele Vorschriften und Regeln beachten, da nehme ich mir die Freiheit, und fahre was gefällt.
Es geht ja dann weiter, die Autos müssten ja auch in die ,, Zeit ,, passen!, und alle anderen Sachen.
Der Gerritt Braun, vom MIWULA sagt immer, wir bauen ein Wunderland, und da ist alles möglich. Und wenn der das sagt!.

Viele Grüße, Gerhard.

Wichtig ist halt immer: Jeder macht es, wie es einem gefällt.

und noch wichtiger ist: es ist immer noch Spielzeug, wenn auch teueres Spielzeug.  ( und auch hier, nur meine Meinung )

Servus Mattes!

Ich stehe vor einem ähnlichen "Problem"; wobei ich - frei nach Gerhard - mir meine eigene Philosophie zurechtgebogen habe: "Es fährt, was mir gefällt.". Zwar immer noch unter Beachtung gewisser "Regeln" - z.B. keine RoLa hinter einer Dampflok - aber doch recht frei-/großzügig. Dazu gehören auch die anderen Fahrzeuge; so gibt es z.B. sehr moderne Sattelzug-LKWs (Car-System), elektronische Benzinpreis- und Zugzielanzeigetafeln, während eben zeitgleich ein Sonderzug (eine Sonderfahrt) mit einer Dampflok bespannt, über die Gleise rauscht, bzw. im Hauptbahnhof hält. Dazu dann ja auch die elektrifizierte Hauptstrecke, die der Dampf-Sonderzug befährt, ebenso wie einige moderne Hochspannungsmasten, etc., pp..
Dazu kommt dann noch meine selbst auferlegte Einschränkung, dass ich - als Ösi - nur Schienenfahrzeuge (Loks und Waggons) anschaffe, die auch in Österreich - im Speziellen auf der Strecke vor meinem Wohnzimmerfenster - fahren/gefahren sind. Aber auch da gibt es, aus den unterschiedlichsten Gründen, Ausnahmen .....
- den VT 11.5 (die erste Auflage von Roco, lange Version) musste ich damals unbedingt haben. Mittlerweile habe ich schon 2 Versionen davon.
- einen rot/beigen TEE (natürlich mit DomeCar), mit der BR 103 habe ich mir als Kind/Jugendlicher sehnlichst erträumt; aber damals war einfach nicht das Geld dafür
  vorhanden.
- eine V200 hat mir seinerzeit mein Vater als Weihnachtsgeschenk zusammengebaut; etwas preisgünstigere (Geld war immer knapp) Bausätze gab´s von Märklin schon
  sehr früh
- und von den Dampfloks gibt es ja viel, viel mehr deutsche/ausländische Modelle, als Österreichische. Also bekommen die DB- und DR-Dampfer für ihre Sondereinsätze
  auch entsprechende Waggons (z.B. Hechte); damit wenigstens Armin Götz einigermaßen zufrieden ist.
- und dann gibt es ja noch "berühmte" Züge, die zwar nie vor meinem Wohnzimmerfenster gefahren sind - und es auch nie werden! Aber dennoch waren sie einfach ein
  weiteres MUSS ....
         - Rheingold, sogar in mehreren Epoche-Varianten
         - Orient-Express, in blau/beige und braun/weiß
- und weil - siehe oben - das Angebot an ausländischen Dampfloks so groß ist, und diese Loks auch sehr gut aussehen, werden auch Sonderzüge mit franz. und schweiz.
  Dampfloks fahren; oder sich zu einem Dampfloktreffen am Ringlokschuppen einfinden
- ähnlich wie bei den "must haves" des Vt 11.5, der BR 103, oder dem persönlichen Erinnerungswert der ersten V200, gab/gibt es für einen Märkliner natürlich ein absolutes
  MUSS - ein Krokodil! --> und weil ja ein Krokodil selten alleine kommt ..... (Sammler eben)

Naja, und wie schon erwähnt; bei den Autos halte ich mich erst gar nicht an eine bestimmte Epoche. Ebenso wenig bei den Gebäuden <-- gekauft/gebaut und später dann aufgestellt wird, was gefällt. Generell würde ich die Anlage, rein optisch, daher eher in den Zeitraum der Epochen IV bis V einordnen. Genau so habe ich es bei der Erstellung des Gleisplans für meine Anlage gemacht <-- da sind Strecken/Orte aus fast ganz Österreich auf engsten Raum zusammengesetzt worden .....
- Drehscheibe und Ringlokschuppen (Freilassing, früher Pola, jetzt Faller) haben ihr ungefähres Vorbild im Bahnknotenpunkt Selzthal
- Rechteckhallen und Schiebebühne haben mir einfach, als "neue" Diesel-/E-Lok-BW-Ergänzung zum "alten" Dampf-BW gefallen
- der Hauptbahnhof (Bonn + Bahnhofshallen, kibri) hat kein näheres/örtliches Vorbild; auch nicht bei den Gleisanlagen. Aber zumindest die Größe - Gebäude und Gleise -
  entspricht in etwa dem Bahnhof meiner Heimatstadt.
- das Stahlwerk (Donawitz) wird als grundsätzliche Nachbildung des Werkes in meiner Heimatstadt entstehen; den Hafen und die Kokerei gibt es "nur" im wesentlich
 größeren Schwesternwerk (Linz) <-- das bekannte LD-Verfahren bei der Stahlerzeugung!
- der Bahnhof an der eingleisigen Nebenstrecke hat wieder ein konkretes Vorbild (Donawitz), während das, gleich nebenan stehende, Fußballstadion sein Original in
  unserer Landeshauptstadt Graz hat und einfach "hierher" versetzt werden wird; das Stadion des örtlichen Vereins (Leoben) muss nicht unbedingt nachgebaut werden
  (Größe + Optik).
- das Flusskraftwerk muss als kompletter Eigenbau entstehen, soll es doch das - vor wenigen Jahren erst erbaute - Kraftwerk in meiner Heimatstadt darstellen; in etwa
  wenigstens. Der Platz, an dem das Kraftwerk auf der Anlage stehen wird, ist hingegen wieder frei "erfunden".
- der Zusammenfluss der beiden Flüsse (H0e-Viadukte) liegt im Nachbarbezirk (Bruck-Mürzzuschlag), aber immerhin noch in der Nähe
- mehrere Schmalspurstrecken, bzw. deren Fahrzeuge, haben ihre Ausgangs- und Endpunkte in unmittelbarer Nähe <-- nur auf der Anlage, aber nicht beim großen Vorbild.
  Zur räumlichen Nähe der Strecken wird es auch einen bunten Mischbetrieb geben --> auf der "Mariazellerbahn" fahren dann auch Fahrzeuge anderer Lokalbahnstrecken.

Ich glaube, so ähnlich machen es ja auch die Brauns in Hamburg, wenn sie einen Anlagenabschnitt planen/bauen. Zuerst die grobe, geografische Entscheidung - z.B. Italien - treffen, und dann eine Recherchereise, um die markantesten Punkte zu finden und auf der Anlage, meist direkt nebeneinander, aufbauen zu können. In diesem Sinn bin ich also kein echter Modellbahner, sondern eher ein, etwas realitätsbezogener, Spiel-/Fantasiebahner. Die größte Realitätsnähe lege ich in die Streckenplanung <-- keine sichtbaren Kreisverkehre oder gar Diagonalstrecken (möglichst noch mitten durch eine viel zu kleine Stadt!) und, wo immer es geht, sehr großzügige Radien im sichtbaren Bereich.

Grüße
Pit

PS: Überspring´ doch einfach die Epochen IV und V und lass´ die Class 66/77 auf Demonstrationsfahrt des Herstellerwerks gehen; evtl. im Vergleich zu einer (Doppeltraktion) V200, oder einer V300? Apropos V200 (siehe oben) <-- da musste als Ergänzung auch eine V300 (Lima HL 2008) angeschafft werden; bzw. gibt es mittlerweile schon mehrere V200-er (+1x Roco, +2x Märklin), als Schwestern zur alten Märklinerin (ich bin halt doch auch ein, (fast) unverbesserlicher, Sammler!); natürlich alle mit unterschiedlichen Betriebsnummern.

Moin moin, Mattes,

ich sehe das genau so: Es fährt, was mir gefällt!

Grundsätzlich bin ich weiterhin relativ streng mit der von mir gewählten Epoche (Übergang von III zu IV). Ich gestatte mir aber großzügige Ausnahmen!

So habe ich eine zu moderne Lok auf der Anlage, die obendrein noch nicht einmal der DB gehört (sonst Grundsatz!):

eine 232 der DDR-Reichsbahn!




(ich wollte damals einfach mal ´nen sechsachsigen Diesel haben…)

Daneben habe ich noch die BR 18 201 der DR.



Dann habe ich zwei eigentlich zu alte Loks: Die BR 96, die es in 1:1 nicht mehr auf Bundesbahngleise geschafft hat und eine Stromlinien-01.10 mit Pleitegeier.
Die 96er wurde inzwischen sogar mit Sound ausgestattet und die Nulleins zieht gelegentlich mit einem Messzug über die Anlage.Die Erklärung (Ausrede) dazu: Abnahmefahrt einer restaurierten Lok im Eigentum eines Vereins, die für einen Dokumentarfilm verwendet werden soll…






Also: Ich würde das Ding kaufen!!!

Gruß
Horst

Hallo zusammen,

ich halte es so wie viele: Nicht alle meine Modelle passen in mein Sammelgebiet.
Mein Schwerpunkt ist die Epoche 3 mit regionalem Bezug auf Ostwürttemberg.
Leider habe auch nicht alle Modelle die "richtige" Beschriftung (BW und Betriebsnummer ), aber das lässt sich nur sehr aufwändig realisieren.

Meine Ausnahmen sind z.B. VT25, VT11, E18, C5/6 aus der Schweiz u.a.

@ Horst: So verkehrt ist die 232 auch wieder nicht. Diese Loks kamen mit Interzonenzügen auch in den Westen, dann allerdings noch als 132 beschriftet. Die mit 232 beschriftete Lok ist tatsächlich zu modern: Zeitraum hier = Wiedervereinigung bis Bahnreform.

Grüße von Axel

Auf einer Modelleisenbahn ist alles erlaubt was gefällt!

Gruß, Dennie

Hallo Mattes,

wenn Dir die Lok gefällt und Du sie auf Deiner Anlage fahren sehen willst, dann kauf sie doch!
Pfeif auf den Stilbruch.
Sollte sich wirklich mal jemand dran stören (wird nicht vorkommen),
dann kommt sie eben aus der Zukunft und macht gerade Zwischenstation .....
Ich halte mich ja auch an meine Epoche, aber so ein kleiner Ausreisser darf als schon mal sein.
Das ist doch unsere kleine Welt. Und die machen wir wie's uns gefällt. Widdewiddewitt.

Gruß,
Robert

Lieber Mattes.

Dich hat diese Lok begeistert? - Dann gehört sie auch in Deine (Modellbahn-) Welt.

(Stilbruch nennt sich hier in HH eine Abteilung der Stadtreinigung, die Sachen verkauft, die wirklich noch zu schade zum Wegschmeissen -aber eben im Müll gelandet sind. Dieses Kuriositäten- Kabinett wird sonst nur noch von Harrys Hafenbasar übertroffen. Dort werde ich auch die Märklin Kinderbahn hinschleppen, die mir ein Bekannter angeschleppt hat, der sich (wie ich auch) nicht traute, die Sachen einfach zu entsorgen).

Gruß Heiko

Hallo zusammen,

Heiko schrieb:Märklin Kinderbahn

Märklin Kinderbahn?
@Heiko: Bitte (im Bilder-Forum) zeigen!!! Und erst dann bei Harrys Hafenbasar entsorgen!

ansonsten und
@Mattes: Ich kann mich den Vorrednern nur anschließen! Wenn die Lok Dir gefällt, dann ist das doch ein guter Grund. Den Lint 27 in der HLB-Lackierung, wie er bei uns rumfährt musste ich auch unbedingt haben. Und die Class 66 die Dir so gut gefallen hat ist doch auch noch in der passenden Lackierung, wie sie bei Dir rumfährt. Ein Grund mehr.

Gruß aus dem Westerwald
Hans

Hallo Miteinander,
Warum auch immer wurde mein gestriger Beitrag hier im Forum nach dem speichern gegen 16:30 Uhr kurz im Beitrag angezeigt war aber danach nicht mehr hier auffindbar. Ich mache deshalb einen zweiten Versuch.

Nun zum Thema:
Ich favorisiere eigentlich den Zeitraum ab der Wende, also Epoche 5/6. Mit den Epochen nehme ich es nicht so genau. Auf meiner Anlage fährt was mir gefällt. Das Einzige worauf ich achte ist, dass die einzelnen Zugzusammenstellungen weitestgehend epochengerecht zusammengestellt sind. Dampf, Diesel oder E-Loks verschiedenster Epochenzugehörigkeit fahren friedlich, je nach Lust und Laune, miteinander.

Bei den Gebäuden und Anlagengestaltung versuche ich passendes für meine beiden Anlagenteile „Aufbau Ost“ und „Heilbronner-Land“ zu beschaffen oder selbst zu bauen. Im „Osten“ hauptsächlich alte Gebäude, teilweise saniert oder protzige Neubauten. Im Süden „Häuslesbauervarianten“ und Industrie.

Bei PKWs oder LKWs wird natürlich auf die Wohnortzugehörigkeit inkl. passenden Nummernschilder geachtet.

Bei den Signalanlagen bin ich mir noch nicht so schlüssig ob ich in beiden Bereichen DB-Varianten verwende oder im Osten DB+DR-Signaltechnik vermische.
Gruß Michael

Einen wunderschönen juten Nachchmittach zusammen (wie w. Millowitsch immer zu sagen pflegte),
so, vielen Dank für Eure, teils ausführlichen, Antworten.
Da ich ja nun die "Absolution" von Euch bekommen habe, kommt sie jetzt auf meinen Wunschzettel.
Weihnachten ist ja nicht mehr weit weg (und wenn man älter ist, vergeht die Zeit sowieso immer schneller)

Euch noch eine schöne Woche
Euer Mattes