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Schwebebahnfahrer
Schwebebahnfahrer
Anzahl der Beiträge : 32
Anmeldedatum : 08.05.19
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Ort : Kreis Göppingen
Moba-Kurz-Info : Märklin H0 & kompatibel, C-/K-/M-Gleis, ECoS I, Traincontroller 9.0 G, Viessmann 5211/5217/5233, ESU SwitchPilot, Gerd Boll RMD+G, LokPilot 3.0/4.0/4.0mf4/mfx / DCC&MM

Mein Anlage - Bauzeit ab 2018 Empty Mein Anlage - Bauzeit ab 2018

Di 01 Dez 2020, 00:01
Hallo zusammen,

aktuell baue ich an meiner 5. Anlage. Die Erfahrungen für vorangegangene 7 geplante und 4 gebaute Anlagen habe ich natürlich eingebracht. Bedauerlicher Weise machten es die Lebensumstände immer wieder erforderlich, Anlagen abzureißen und anderweitig wieder aufzubauen. Sehr wehmütig baute ich die wirklich sehr weit gediehene Anlage aus dem Zeitraum 2011- 2016 ab, die wenigstens das Prädikat „halbfertig“ verdiente und mit gut 20 m² und 3 fertigen von insgesamt 5 Ebenen und einer bis dahin erreichten Höhe von über 1,30 Meter über dem Fußboden sehr umfangreich war.

Nach fast zweijähriger Planung und einer zuvor provisorisch aufgebauten Testanlage begab ich mich dann im August 2018 an die Umsetzung der 1. Ebene, welche ich innerhalb von 5 Wochen fertigstellte, inklusive der elektrischen Verkabelung und den bis dahin über 100 Rückmeldeleitungen. Dies war relativ leicht, da ich das von der vorherigen Anlage vorhandene Material für die Unterkonstruktion verwenden konnte. Ebenfalls war natürlich ein Haufen Gleismaterial, Decoder und Kabel in mehr als ausreichender Menge vorhanden – ich zehre noch heute davon. Lebensumstände verhinderten aber immer wieder den weiteren Ausbau, bis es mir im letzten Jahr endlich gelang, die am rechten Anlagenrand nur provisorisch errichtete Kehre in eine Rampe mit Kehrmöglichkeit und Fortführung in den Güterbahnhof zu bauen.

„Dank“ des Lockdowns im Frühjahr gewann ich zudem Zeit, den Güterbahnhof (oberer Anlagenteil) weitestgehend fertigzustellen. Endlich konnte ich auch meine lang gehegten Versuche bezüglich selbstgebauter Kontaktmelder für M-Gleise mittels Tiffanyfolie in die Tat umsetzen. Den Tipp bekam ich vor langer Zeit im alten RR24-Forum. Prinzipiell funktionierte dies – allerdings hatte ich Probleme an ungefähr der Hälfte der Rückmeldestellen mit dem Halten der Isolierfolie am Gleis. So entschloss ich mich vor einem Monat kurzerhand weitestgehend M-Kontaktgleise in diversen Ausführungen zu beschaffen und entsprechend solide nachzubessern. Mittlerweile ist der Güterbahnhof samt Lok-Abstellgleisen komplett fertig. Lediglich 2 Weichen, 3 Kontaktmelder und die ein oder andere Schiene 5106 bereitet noch „Problemchen“ bezüglich der Kontaktsicherheit.

Zu erwähnen noch meine um Weihnachten 2018 mit ferngesteuerter Hilfe durch Wolfgang „Bahnfreund“ selbstgebauten Lichtschranken, von denen eine seither im Schattenbahnhof sehr zuverlässig ihren Dienst verrichtet. Empfängermodule sind in ausreichender Zahl vorhanden, somit kann bald mit der Installation von noch insgesamt 12 Lichtschranken im Güterbahnhof, bzw. am Ablaufberg begonnen werden. Allerdings bereitet mir die Verkabelung noch „topographische“ Probleme und daher etwas Kopfzerbrechen.


Zur Anlage selbst:

Ich denke, ich brauche nicht explizit zu erwähnen, dass meine Gleise Pickel haben… Seit Februar 2007 verfüge ich über die ECoS I und seit Oktober 2007 über TrainController. Angefangen habe ich mit der Version 5.7, mittlerweile hab ich mich „upgegraded“ auf die Version 9.0 B2 Gold. Es ist in Summe nicht ganz billig gewesen, wenn man aber bedenkt, wie viele Loks und Züge ich damit perfekt steuere und was die Software alles kann (ich nutze bislang maximal 10-20% der tatsächlichen Möglichkeiten), und dazu über die Jahre verteilt, so ist es unterm Strich doch eine akzeptable Investition – zumal die aktuelle Originalversion weniger als eine gute Zentrale und kaum noch etwas mehr als der Preis für eine neue Lok bei den aktuell aufgerufenen UVP’s der einschlägigen Hersteller kostet. Aber das muss halt auch jeder für sich selber entscheiden, jeder setzt die Schwerpunkte anders.

Zu TrainController selbst bin ich damals gekommen, weil mir im Vergleich zu WinDigiped die Demoversion deutlich besser zugesagt hatte. Auch bekam ich innerhalb von nicht einmal 10 Minuten damals Hilfe von einem Erfahrenen Anwender im Forum und auch über die Jahre – entgegen anderslautenden Berichten in einschlägigen Nachbarforen – immer wieder von den Forumteilnehmern schnell und unkompliziert Hilfe. Auch dort gilt wie hier: „der Ton macht die Musik“. Selbst wenn es mit der Hardware Probleme gab (es gab eine Zeit, da war die ECoS nicht so ganz kompatibel zu den gängigen anderen Zentralen), so hatte Herr Freiwald mindestens einen „workaround“ oder aber eine Lösung für das nächste Update. Und auch da muss ich sagen, ich hatte und habe beruflich auch immer wieder viel mit Software zu tun. Niemals hatte ich zuvor eine solch in der Logik bis in die letzte Konsequenz durchdachte Software gesehen – und wenn etwas nicht funktionierte, so lag es meist beim Anwender, sprich bei mir – oder aber in der Hardware. Und wenn es ausnahmsweise nicht einmal so war, was bei mir im Laufe der Zeit vielleicht 2 oder maximal 3 Mal als tatsächliches Bug wirklich so vorkam, so wurde dies innerhalb weniger Tage „gebugfixt“. Jedenfalls ist es ziemlich schwer, Herrn Freiwald tatsächlich einen Softwarefehler nachzuweisen. In den meisten Fällen weist er, nicht bestreitbar, einen Anwenderfehler nach… Aber das nur am Rande. Im Übrigen denke ich heute, ist WinDigiped eine sehr ebenbürtige Software zu TrainController, folgt nur einer anderen, sicherlich ebenso durchdachten Logik. Mangels Erfahrung kann ich wenig dazu und vor allem zu anderer Software sagen. Jedenfalls bin ich sehr zufrieden mit dem was ich hab.

Doch zurück zu meiner Anlage. Sie ist als reine Fahr- und Betriebsanlage konzipiert. In Ermangelung von Platz und da meine Kernkompetenzen ohnehin „Schattenbahnhof“ sind und ich bis heute keine wirklichen Erfahrungen mit Landschaftsbau habe, geht es sowieso nicht anders. Ich habe jeden vertretbaren Zentimeter mit Gleisen gepflastert, schon allein um alle meine – mittlerweile sehr zahlreichen – Loks und Züge abzustellen. Quasi als Vitrine mit „Mobilitätscharakter“. Auf der anfangs erwähnten früheren Anlage verfügte ich über zwei sehr große Schattenbahnhöfe, welche horizontal gekreuzt auf zwei Ebenen angelegt waren. Jeder SBf verfügte über 2x 7 Gleise á 2,52m Nutzlänge. Diese waren nochmals mittig unterteilt in zwei Abschnitte, so dass ich entweder in Summe 28 lange Garnituren oder 56 kurze Garnituren (bis zu 1,20m Länge) abstellen konnte. Über so viel Platz verfüge ich aber leider nicht mehr, so dass ich sehr viel improvisieren musste. Hinzu kam die Challenge einer Dachschräge und einer Raumtiefe von 2 Metern, bei wenigstens einer Breite von 6 Metern. Ebenfalls zu berücksichtigen eine Treppe und 2 Kamine, für die der Schornsteinfeger gelegentlich Zugang benötigt. In Absprache mit ihm konnte ich die Kaminöffnungen „übertunneln“, bzw. werde dies noch beim zweiten Zugang im weiteren Ausbau tun.


Mein Anlage - Bauzeit ab 2018 Schema10


Die Anlage ist in 3 Ebenen und somit auch 3 Themen unterteilt.

Mein Anlage - Bauzeit ab 2018 Ebene_10


In Ebene 1 befindet sich der Schattenbahnhof (komplett C-Gleis) mit 2x 7 Gleisen, in der eben zuvor erwähnten ähnlichen Aufteilung, jedoch einmal im unteren und einmal im oberen Schenkel der Anlage mit nur je 7 Gleisen. Der Schattenbahnhof wird quasi durch eine zweigleisige Strecke richtungsabhängig durchfahren, wodurch eben auch eine Kehrfahrt stattfindet. Die beiden Teilbahnhöfe werden zudem noch mit 3 weiteren Abstellgleisen verbunden. Aus dem unteren Teil führt dazu noch eine Strecke, die als Meßstrecke zum Einmessen meiner Loks dient, ebenfalls wieder zur Ausfahrt und kann zusätzlich als Umfahrung genutzt werden. Des Weiteren konnte ich für meine Nahverkehs- und S-Bahn-Züge weitere Stumpfgleise mit „halber Länge“ installieren und so genügend Platz schaffen – wobei genügend Platz hat man nie, denn meine ICE’s, sowie der Harry-Potter-Zug mit 5 Wagen schlummern noch in ihren Kartons. Irgendwie stehen immer alle Gleise voll und man muss aufpassen, dass man überhaupt noch freie Strecken zum Durchfahren des SBf hat.

Und während ich vor kurzem Vorarbeiten in Form einer Überdachung für meinen Ablaufberg begann, stellte ich fest, dass die Kehre im unteren Anlagenteil so nicht bleiben kann, weil dies komplette Platzverschwendung wäre. Daher habe ich kurzerhand eine Rechtsweiche gegen eine Doppelkreuzweiche in Verbindung mit einer Dreiwegweiche und weiteren drei Weichen getauscht und somit weitere 6 kurze Abstellgleise, u.a. auch für meine S-Bahn, aber auch meinen allerersten Zug (eine T3 mit zwei zweiachsigen Blechwagen) geschaffen. Ein passender Schaltdecoder war auch gleich zügig mit angeschafft und mit Ehrfurcht nahm ich zur Kenntnis, dass dieser mittlerweile die Adressen 117 – 120 beschaltet. Ein noch vorhandener ESU-Switch-Pilot übernimmt provisorisch die Adresse 121 der dritten Einfachweiche. Dies ist im Plan auch kürzlich eingezeichnet (siehe Kehre unten).


Mein Anlage - Bauzeit ab 2018 Ebene_11


In Ebene 2 befinden sich eine Kehre an der Rampe, sowie ein sechsgleisiger Güterbahnhof mit in Summe 14 Lok-Abstellgleisen, der Ablaufberg, die dazugehörige Gleisharfe mit 7 Gleisen, die „zweigleisige Hauptstrecke“ als „Kreisbahn“ (mit Zu- und Abfahrt in Ebene 3, bzw. den SBf) welche den Güterbahnhof umfährt und teilweise vielleicht später ein wenig als „Paradestrecke“ mit ein wenig Landschaft dienen kann. Im Ruhrgebiet beispielsweise gibt’s auch viel Gemäuer an der Eisenbahn und streng genommen ist auch das „Landschaft“ ;-)

Ebenfalls zweigen von der Ebene 2 die Rampe in den Schattenbahnhof, sowie in die spätere Ebene 3 ab, eine weitere Rampe auf der linken unteren Anlagenseite auch zur Ebene 3, sowie eine eingleisige Strecke, welche den Ablaufberg diagonal überquert und in einem kleinen Endbahnhof endet. Sofern man den Endbahnhof nicht anfährt / anfahren kann/will, führt die Strecke weiter in einer Kehre zurück auf die Abfahrt der Rampe aus Ebene 3. Dies war planungstechnisch notwendig, um Züge so wenden zu können, dass sie wieder in den Schattenbahnhof gelangen.


Mein Anlage - Bauzeit ab 2018 Ebene_12



Der Güterbahnhof ist – wie auch schon erwähnt – komplett verlegt und verkabelt (M-Gleis), ebenfalls der obere und linke Teil der Hauptstrecke (C-Gleis) bis zur Teilung der Strecke und natürlich die Verbindung zur Rampe rechts. Spannend wird der Teil rechts unten, wo die Höhe unter der zur Ebene 3 führenden Trasse in Ebene 2 so abgesenkt werden muss, dass Züge gefahrlos unterqueren können. Im Anschluss daran muss die Treppe mittels einer noch zu bauenden Brücke gequert werden, und zwar so, dass sich niemand den Kopf stößt – oder schlimmer noch, Zugfahrten gefährdet oder Anlagenteile abreißt… Einer „Baugenehmigung“ bedarf es glücklicher Weise nicht. Aktuell baue ich als nächstes an der Gleisharfe und dem Ablaufberg. Erfahrungen mit M-Gleis-Ablaufbergen und kinetischer Energie habe ich bereits in 2008 gesammelt. Prinzipiell funktioniert dies recht ordentlich, wie aktuelle Versuchsaufbauten ebenfalls wieder sehr zufriedenstellend zeigten.



Die Ebene 3 möchte ich nur kurz in der Idee vorstellen, da ich mutmaßlich in größerem Umfang den Plan ändern muss, weil die Schräge immer weiter in meine Anlage hineinfuscht, je höher ich baue… Jedenfalls wird die im rechten Anlagenteil fortgeführte Rampe zur Ebene 3 in einen (hoffentlich) größeren Kopfbahnhof (K-Gleis) führen, welcher einerseits von der rechten Rampe und andererseits von der aus dem linken unteren Anlagenteil sich entwickelnden Rampe befahren werden kann. Hinzu kommt meine dann digital steuerbare Schiebebühne an den rechten oberen Anlagenrand und – sofern das von den Platzverhältnissen vertretbar ist – in den rechten Bereich noch meine analoge M-Gleis-Drehscheibe. Im „Betriebswerk“ werden dann vermutlich M-Gleise verlegt. Für die Gleisenden des Kopfbahnhofs werden dann auch noch weitere Lichtschranken benötigt. Ob das jedoch platztechnisch alles passt, wird die Zukunft zeigen. Ich habe mir vorgenommen, einen Schritt nach dem anderen zu machen, auch wenn man gerne mal ungeduldig ist und lieber „eine fertige Anlage“ hätte – zumindest was das Gleisbild anbelangt.


Abschließend noch ein paar Details. Der Höhenunterschied zwischen den Ebenen beträgt 15 cm. Das ist sehr knapp bemessen, ich halte 20 cm für das Minimum. Leider diktierten die Platzverhältnisse die Kompromisse. Die Steigungen bewegen sich überwiegend im Rahmen von 3%, was bei Märklin auch nicht allzu problematisch ist. Es gibt sicherlich Anlagen mit 4% und mehr… Hätte ich mehr Platz, so hätte ich als Maximum 2% gewählt. Aber wie gesagt, der Kompromiss ist ein Diktator. Durch die geringe Höhe war es auch recht mühselig die Elektrik der Ebene 2 zu verlegen. Für eine weitere Rahmen-Unterkonstruktion, wie bei meiner früheren Anlage, reichte einfach der Platz nicht. Ich musste viele Verrenkungen machen und Dinge hinnehmen, die ich lieber anders gestaltet hätte. Auch das hinter der Anlage unter der Schräge Agieren war recht anstrengend – das ein oder andere Mal habe ich mir ein paar blutige Knöchel am Rauputz geholt. Aber egal, wenn alles korrekt fährt, schaltet und meldet, dann nimmt man das gerne in Kauf und hat beim Zuschauen seiner Züge eh alle Strapazen vergessen.

Bereits im alten Forum – kurz bevor dies nicht mehr erreichbar war – hatte ich einen Bilderbericht bezüglich automatischen Lokwechsels – sowohl vorne, als auch hinten am Zug – mittels TrainController mit beliebigen Loks und Zügen eingestellt. Hierfür benötige ich die Lichtschranken. Im Schattenbahnhof funktioniert dies bis heute einwandfrei. Nun verlangt der Ehrgeiz, dies eben auch im Güterbahnhof – auf nicht ganz so tollen M-Gleisen – zu realisieren. Wir werden sehen… ;-)


Geplant ist auch, in nächster Zeit ein paar Bilder ins Bilderforum einzustellen. Ebenso werde ich mit meiner Minikamera mal eine Komplett-Rundfahrt machen, um weiter Impressionen zu haben. Also, hofft mit mir, dass ich am Ball bleibe und demnächst ein paar Bilder liefere ;-)


In diesem Sinne, vielen Dank für’s lange Lesen und Euer Interesse,

Gruß,
Thomas

V-Mann, HansK, BvL, 1303er, Grubenlicht und remsbahn mögen diesen Beitrag

HansK
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Mein Anlage - Bauzeit ab 2018 Empty Re: Mein Anlage - Bauzeit ab 2018

So 07 Aug 2022, 13:23
Hallo Thomas,

Thomas schrieb:Geplant ist auch, in nächster Zeit ein paar Bilder ins Bilderforum einzustellen. Ebenso werde ich mit meiner Minikamera mal eine Komplett-Rundfahrt machen, um weiter Impressionen zu haben. Also, hofft mit mir, dass ich am Ball bleibe und demnächst ein paar Bilder liefere ;-)

@Thomas: Wie schaut's aus? Zeig uns doch ein paar Bilder Deiner tollen Anlage!

Gruß aus dem Westerwald
Hans
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