Ein Schienengipfel führt ins Chaos
Di 04 Okt 2022, 09:30
Hallo zusammen,
in der Kontext-Wochenzeitung von dieser Woche ist der Artikel "Ein Schienengipfel führt ins Chaos" von Winfried Wolf drin.
Der Vorspann-Text ist
"Die angekündigte Sanierung der Bahn wird ein Desaster. Wer Hauptstrecken wie die von Mannheim nach Frankfurt monatelang komplett sperren will, hat offenbar keine Ahnung vom Schienenverkehr. Und dem Klima tut das auch nicht gut."
Im Text geht es dann um die Komplett-Sperrung von wichtigen Strecken unter dem Vorwand der Sanierung: "Dann werde man die Sanierung von Strecken "nicht mehr unterm rollenden Rad" durchführen. Stattdessen würden jetzt immer "ganze Strecken komplett gesperrt" und zwar meist "für fünf bis sechs Monate"."
Denn
"die bisherige Form der Streckensanierung – bei überwiegend weiter laufendem Betrieb – sei falsch gewesen"
Jetzt wird das Kind mit dem Bade ausgeschüttet, denn statt der von den Großkopferten beklagten Verzögerungen gibt es jetzt dank der Voll-Sperrung ... wieder Verzögerungen! Oder glaubt jemand, dass eine Voll-Sperrung ohne Probleme abgefangen werden kann?
Mit Bezug zu der Aussage, dass "die bisherige Form der Streckensanierung (..) falsch gewesen (sei)", heißt es im Artikel "Es ist absurd zu behaupten, die Eisenbahnen in der gesamten Welt hätten mehr als ein Jahrhundert lang fälschlich bei "laufendem Betrieb" Instandhaltungen vorgenommen. Es ist absurd zu behaupten, dass das, was die SBB in der Schweiz und was die ÖBB in Österreich weiterhin machen, nämlich Instandhaltung bei laufendem Betrieb, Quatsch sei."
Aber des Rätsels Lösung wird auch angeboten: "Allerdings gibt es einen Grund für diese Vorgehensweise(..): Laufende Sanierungsarbeiten muss der Konzern DB AG bezahlen. Grundsanierungen zahlt der Bund. Also gilt (..): Abwarten, Tee trinken, auf Verschleiß fahren und die Hand aufhalten!".
Tolle Aussichten.
Den ganzen Artikel Ein Schienengipfel führt ins Chaos findet Ihr hier.
Gruß aus dem Westerwald
Hans
in der Kontext-Wochenzeitung von dieser Woche ist der Artikel "Ein Schienengipfel führt ins Chaos" von Winfried Wolf drin.
Der Vorspann-Text ist
"Die angekündigte Sanierung der Bahn wird ein Desaster. Wer Hauptstrecken wie die von Mannheim nach Frankfurt monatelang komplett sperren will, hat offenbar keine Ahnung vom Schienenverkehr. Und dem Klima tut das auch nicht gut."
Im Text geht es dann um die Komplett-Sperrung von wichtigen Strecken unter dem Vorwand der Sanierung: "Dann werde man die Sanierung von Strecken "nicht mehr unterm rollenden Rad" durchführen. Stattdessen würden jetzt immer "ganze Strecken komplett gesperrt" und zwar meist "für fünf bis sechs Monate"."
Denn
"die bisherige Form der Streckensanierung – bei überwiegend weiter laufendem Betrieb – sei falsch gewesen"
Jetzt wird das Kind mit dem Bade ausgeschüttet, denn statt der von den Großkopferten beklagten Verzögerungen gibt es jetzt dank der Voll-Sperrung ... wieder Verzögerungen! Oder glaubt jemand, dass eine Voll-Sperrung ohne Probleme abgefangen werden kann?
Mit Bezug zu der Aussage, dass "die bisherige Form der Streckensanierung (..) falsch gewesen (sei)", heißt es im Artikel "Es ist absurd zu behaupten, die Eisenbahnen in der gesamten Welt hätten mehr als ein Jahrhundert lang fälschlich bei "laufendem Betrieb" Instandhaltungen vorgenommen. Es ist absurd zu behaupten, dass das, was die SBB in der Schweiz und was die ÖBB in Österreich weiterhin machen, nämlich Instandhaltung bei laufendem Betrieb, Quatsch sei."
Aber des Rätsels Lösung wird auch angeboten: "Allerdings gibt es einen Grund für diese Vorgehensweise(..): Laufende Sanierungsarbeiten muss der Konzern DB AG bezahlen. Grundsanierungen zahlt der Bund. Also gilt (..): Abwarten, Tee trinken, auf Verschleiß fahren und die Hand aufhalten!".
Tolle Aussichten.
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Gruß aus dem Westerwald
Hans
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Re: Ein Schienengipfel führt ins Chaos
Mi 05 Okt 2022, 07:36
Moin zusammen,
Also zu meiner Ausbildung Zeit bei der DB gab es noch Streckenläufer Die aber weggespart wurden. Die Gleisbaurotten wurden Ebenfalls weggespart. Sicher man kann das Verkehrsaufkommen von damals nicht mit heute vergleichen. Aber viele Reparaturen wären heute auch noch unter dem rollenden Rad durchführen können.
Aber es gibt da noch einige Manager, die meinen Sie könnten sich die Taschen vollstopfen und dadurch den Betrieb runterwirtschaften, ohne sich der weiteren Entwicklung bewusst zu sein. Um dann noch die Notwendigen Instandsetzungen durchführen zu können muss dann die komplette Strecke gesperrt werden. Nun muss aber alles flott gehen und als Ergebnis hat man dann Berchtesgaden.
Gruß Frank
Also zu meiner Ausbildung Zeit bei der DB gab es noch Streckenläufer Die aber weggespart wurden. Die Gleisbaurotten wurden Ebenfalls weggespart. Sicher man kann das Verkehrsaufkommen von damals nicht mit heute vergleichen. Aber viele Reparaturen wären heute auch noch unter dem rollenden Rad durchführen können.
Aber es gibt da noch einige Manager, die meinen Sie könnten sich die Taschen vollstopfen und dadurch den Betrieb runterwirtschaften, ohne sich der weiteren Entwicklung bewusst zu sein. Um dann noch die Notwendigen Instandsetzungen durchführen zu können muss dann die komplette Strecke gesperrt werden. Nun muss aber alles flott gehen und als Ergebnis hat man dann Berchtesgaden.
Gruß Frank
Re: Ein Schienengipfel führt ins Chaos
Mi 05 Okt 2022, 20:06
Hallo zusammen,
es gibt wie immer zwei Seiten der Medaille. So auch hier. Eine vollständige Sperrung dauert nicht so lange, es kann effektiver und gegebenenfalls umfassender gebaut werden und die Sicherheit für Arbeitende und Reisende ist größer. Nicht so schön ist, dass die Einschränkungen für eine bestimmte Zeit stärker sind als bei einer Streckensanierung unter dem rollenden Rad. Dagegen wären die Einschränkungen im zweiten Fall zwar geringer, aber dafür länger. Aber subjektiv wird man die Einschränkungen nach einiger Zeit mehr oder weniger gleich empfinden.
Insofern finde ich die Darstellung der Redaktion etwas einseitig dargestellt. Die Redaktion der Online-Zeitschrift ist ja an sich mit renommierten Redakteuren besetzt. Die weiter aufgeführten Fakten halte ich durchaus für richtig.
Interessant war für mich ausserdem, dass ich ich in der Redaktion eine ehemalige Klassenkameradin erkannte, die ich schon seit Jahrzehnten nicht mehr gesehen habe.
Vor einigen Jahren wurde in einem Teilabschnitt der Remsbahn (Schorndorf-Aalen) in zwei Etappen jeweils unter Vollsperrung der Oberbau saniert. Es gab einen SEV, der mehr oder weniger reibungslos funktionierte.
Grüße von Axel
es gibt wie immer zwei Seiten der Medaille. So auch hier. Eine vollständige Sperrung dauert nicht so lange, es kann effektiver und gegebenenfalls umfassender gebaut werden und die Sicherheit für Arbeitende und Reisende ist größer. Nicht so schön ist, dass die Einschränkungen für eine bestimmte Zeit stärker sind als bei einer Streckensanierung unter dem rollenden Rad. Dagegen wären die Einschränkungen im zweiten Fall zwar geringer, aber dafür länger. Aber subjektiv wird man die Einschränkungen nach einiger Zeit mehr oder weniger gleich empfinden.
Insofern finde ich die Darstellung der Redaktion etwas einseitig dargestellt. Die Redaktion der Online-Zeitschrift ist ja an sich mit renommierten Redakteuren besetzt. Die weiter aufgeführten Fakten halte ich durchaus für richtig.
Interessant war für mich ausserdem, dass ich ich in der Redaktion eine ehemalige Klassenkameradin erkannte, die ich schon seit Jahrzehnten nicht mehr gesehen habe.
Vor einigen Jahren wurde in einem Teilabschnitt der Remsbahn (Schorndorf-Aalen) in zwei Etappen jeweils unter Vollsperrung der Oberbau saniert. Es gab einen SEV, der mehr oder weniger reibungslos funktionierte.
Grüße von Axel
HansK, MeierGerhard52, Steirer_Bua und Michael Sommer mögen diesen Beitrag
Re: Ein Schienengipfel führt ins Chaos
Fr 12 Mai 2023, 13:25
Servus Hans!
Dieses Problem löst doch die Gewerkschaft für die Bahn - bestreikte Bahnlinien/Bahnhöfe bedeuten doch auch eine Vollsperrung, d.h. die Bahn muss
diese Sperrungen nur mit den Streikaktionen zeitlich abstimmen- oder wie war das doch gleich?
Grüße
Pit
PS: Wann fährt eigentlich wieder ein Zug bei der Deutschen Bahn, bzw. wann wird einmal nicht gestreikt?
Hans schrieb:... wieder Verzögerungen! Oder glaubt jemand, dass eine Voll-Sperrung ohne Probleme abgefangen werden kann?
Dieses Problem löst doch die Gewerkschaft für die Bahn - bestreikte Bahnlinien/Bahnhöfe bedeuten doch auch eine Vollsperrung, d.h. die Bahn muss
diese Sperrungen nur mit den Streikaktionen zeitlich abstimmen- oder wie war das doch gleich?
Grüße
Pit
PS: Wann fährt eigentlich wieder ein Zug bei der Deutschen Bahn, bzw. wann wird einmal nicht gestreikt?
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