Signalpositionen

Tach zusammen,

könnte mir mal jemand auf einfache Weise die Positionierung der Signal SH 0 /1 und RA 11 erklären.

Natürlich habe ich mir im Netz schon etliche Beschreibungen und Ausführungen dazu angeschaut, aber leider bin ich zu keinem schlüssigen Ergebnis gekommen.

Dabei fielen mir auch diese beiden Kombinationen auf. Was hat Das zu bedeuten ?





Euch noch einen schönen Sonntag,

Euer
Mattes

Hallo Mattes,

Ich versuch mal eine Erklärung. Bitte nisch hauen, wenn ich falsch liege....
Bei Bild 1 hast du das HP0, das ist das Fahrsignal und das Ra 11 und das SH1; das sind die Rangiersignale.
Das RA11 fordert bei Rangierfahrten zum Halt auf. Da darfst du erst mit Zustimmung des Weichenwärters weiterfahren.
Wie kriegt der Lokführer die Zustimmung. Durch Zuruf, weiße Leuchte, hochgehaltenen Arm oder....jetzt kommts: durch SH1!
Die DB hat heutzutage verbaut m.W. nach heutzutage (auch dank moderner Stellwerktechnik) gleich SH0/1 und gut isses.

Hoffe, das stimmt so und ich konnte helfen.

VG
Barnie72

Moin Mattes und Barnie72

Ich füge da noch eine Ergänzung an.

Grundsätzlich darf an Hp0 zeigenden Signalen nur auf schriftlichem Befehl vorbeigefahren werden.

Dieses kann aber umgangen werden, wenn mit einem Rangiersignal und einer gesicherten Fahrstraße gearbeitet wird.

Das W - Wartesignal oder auch Wärtersignal weist den Lokführer an erst auf Zuruf loszufahren, das wird mit den beiden diagonal weißen leuchten kenntlich gemacht.
Die gesicherte Fahrstraße wird mit dem darunter angebrachten Sperrsignal kenntlich gemacht.
Man sieht aber auch, daß demnächst auf moderne Lichtsignale umgestellt wird. Das weiße Ungültigkeitskreuz befindet sich noch am links daneben stehenden Lichtsperrsignal.

VG Ingo

Hallo zusammen,

das ist ja wirklich eine interessante Kombination, die ich so noch nie gesehen habe! Ich habe mich bei der Planung meines BW auch immer gefragt, wann und ob ich ein Wärtersignal (RA11) oder ein Gleissperrsignal (SH 0/1) brauche. Nach meinen Recherchen gibt es da auch keine wirklich eindeutige Regel, es hängt immer auch vom vorgesehenen Betrieb ab, wie man den Schienenverkehr am besten absichert.
Aber diese Kombi kapiere ich einfach nicht!
Nach meinem Kenntnisstand gilt das Gleissperrsignal für alle Zugfahrten, muss also in jedem Fall beachtet werden. Das Wärtersignal gilt nur für Rangierfahrten und kann bei Zugfahrten ignoriert werden. Bei Rangierfahrten ist eine Vorbeifahrt nur auf Freigabe des Wärters erlaubt. Diese Freigabe kann schriftlich, mündlich oder wie in diesem Fall durch die zwei diagonalen weißen Lampen erteilt werden (wie Mattes und Ingo schon richtig geschrieben haben). Die Freigabe erfolgt also durch die zwei weißen Lampen und nicht durch das Gleissperrsignal. Da das Gleissperrsignal aber in jedem Fall gilt, ist diese Kombi aus meiner Sicht doppelt. Denn kann es eine Rangierfahrt geben, wo nicht SH 1 und die beiden weißen Lichter angezeigt werden? Wohl nicht! Daher ist das Wärtersignal aus meiner Sicht überflüssig, auch da der Wärter ja über das Gleissperrsignal die Rangierfahrt freigeben kann!

Gruß, Dennie

Moin Kollegen,

das Wärtersignal ist mir bei DB Strecken im Westen eher selten unter gekommen.

Auf dem Gebiet im Osten der ehemaligen Deutschen Reichsbahn findet man diese Kombination viel öfter, sowie aber auch im Westen der Republik auf Gleisen privater Bahngesellschaften wie dem Werk Opel in Rüsselsheim oder bei der S-Bahn Hamburg auf ihrem separatem Netz.

Bei letzterem steht das Wärtersignal aber Alleine für sich.

Die Ausfahrtbereiche von Kehrgleisen oder Abstellbereichen von Verstärkertriebzügen wurden so gesichert. Aus den Abstellgleisen durfte nur mit Zustimmung der Bahnsteigaufsicht herausgefahren werden, wenn es sonst kein separates, nähergelegenes Stellwerk gab.

So hatte der Aufsichtsbeamte auch die Funktion als Weichenwärter inne und mußte sich mit dem nächsten Befehlsstellwerk abstimmen.

Als Beispiel Bahnhof Hasselbrook in Hamburg.
Zwischen den Stationen Bf Hasselbrook und Wandsbeker Chaussee befanden sich früher vier Abstellgleise für je zwei Triebwageneinheiten der Gleichstromzüge.

LG Ingo

Hallo zusammen,

ich kann es mir nur so erklären, dass hier vermutlich eine betriebliche Besonderheit vorliegen könnte. Auch wenn eine Rangierfahrt über das Gleissperrsignal freigegeben wurde und damit die Fahrstraße gesichert ist, soll der Lokführer vielleicht trotzdem Rücksprache mit dem Weichenwärter oder dem Stellwerk halten, um spezielle Rangieranweisungen zu erhalten. Das könnte z.B. ein Ablaufberg sein oder eine Anweisung welche Rangiertätigkeiten auszuführen sind. Mit den zwei weißen Lichtern am Wärtersignal wird dann dem Lokführer bestätigt, das er alle relevanten Informationen erhalten hat und die Rangierfahrt endgültig freigegeben ist.

Auf dem Bild ist eine E-Lok BR 140 zu sehen, die ja keine Rangierlok ist. Vielleicht soll diese vor einen der beiden Güterzüge gespannt werden, die auf den rechten Gleisen stehen? Oder sie hat einen der beiden Güterzüge hergezogen und die Lok wird nun in einem BW abgestellt oder gewartet?

Viele Grüße,
Dennie