LokPilot 4 (LoPi4) Motoreinstellungen für unterschiedliche Motoren

Hallo zusammen,

da ich ja nun seit mehr als 6 Jahren keinen Decoder in der Hand hatte und mich mit dem "neuen"   Decoder gar nicht mehr auskenne, muss ich mal freundlich anfragen, wer sinnvolle Hinweise zu den CV Einstellungen 51-56 geben kann?

ESU gibt dem Nutzer ja eine Tabelle an die Hand. Die soll aber, so hört man, nicht so dolle funktionieren und die automatische Einmessung soll auch nur suboptimal arbeiten. Mir geht es so ein bissal um die Insider Einstellung für den einen oder anderen (schwierigen) Motor. Screeshots (über Windows 10 sehr einfach) der Einstellungen über den LokProgrammer sind natürlich herzlich willkommen.

Vielen Dank schon mal,

Ulf

Hallo Ulf,

schön von dir zu lesen ;-)

Der absolute Experte ist wohl Peter. Ich hab aber "neulich" selber länger mit den CV's rumgebastelt, für ungefähr 30 Loks. Das ist irgendwie gar nicht so einfach, weil vermutlich die Beschreibungen von ESU etwas konträr zu den Decodern sind. Zumindest verwirrten sie mich... Oder ich bin zu blond.

Was mir übrigens in Bezug auf den LokProgrammer auffiel, dass wenn man automatisch ein Profil einliest die Werte in manchen Fällen in bestimmten CV's andere in der Benutzeroberfläche sind, als die, die man mit dem selben Programm direkt ausliest. Im alten Forum hatte ich mal einen Beitrag dazu. Bis heute hab ich allerdings auch von ESU keine Stellungnahme bekommen. Vielleicht ein Bug in der Programmer-Software, weil ich noch eine alte Version benutze.

Folgendes kann ich aber verbindlich beitragen:

* Die CV 6 gibt es bei den neueren Decodern nicht mehr (64610 = m4)
* Die CV 2 und 5 regulieren - sofern man die Geschwindigkeitstabelle benutzt (wie ich) - die CV 67 und 94 (67 = immer 0, 94 = immer 255 - unveränderlich). Das bedeutet, dass quasi alle Werte in CV 67-94 relativ zur CV 5 (die wiederum relativ zur CV 53) sind.
* über die CV 52 stellst du die minimale Geschwindigkeit ein (Freiwald/TrainController nennt das "Kriechgeschwindigkeit" = die Geschwindigkeit, bei der die Lok in FS 1 sich grade noch ruckfrei bewegt)
* wenn das über CV 52 nicht richtig hinhaut, dann stellst du den Rest über CV 2 ein
* die CV 53 regelt die Vmax der Lok - ESU schreibt glaube ich von "erhöhen Sie den Wert wenn die Lok die Vmax nicht erreicht" - Bei Märklin erreicht man die Vmax meistens nicht, weil man herunterregeln muss... Peter sagt, Werte < 30/40 kannst du gleich knicken, ergo muss die Vmax für die meisten Loks mittels der CV 5 gedrosselt werden, weil die CV 53 nicht ausreicht
* die CV 54 hab ich gelegentlich justiert, hat manchmal Sinn gemacht, bzw. Veränderung gebracht, von CV 55 hab ich die Finger gelassen
* die CV 56 hat Werkswert 255, in der Praxis zeigte sich besseres Fahrverhalten mit Wert 200
* die CV 51 hab ich nicht angefasst, weil ich keine Veränderungen im Fahrverhalten bei Langsamfahrt sah

Witzig, die Beschreibungen zu LoPi 54610 ("normal") und LoPi 64610 (m4) weisen unterschiedliche CV's auf, CV 47 (dort wo man die gewünschten zu verstehenden Protokolle einstellt) gibts bei der 54610 Version lt. Bedienungsanleitung nicht, wenn ich mich aber recht erinnere, habe ich das dennoch irgendwo hinterlegen können, bzw. die entsprechende CV gefunden. Letzte verfügbare Bedienungsanleitung die ich von der ESU-Homepage heruntergeladen habe ist vom Dezember 2010 - es müsste aber eigentlich neuere geben...

Ich habe einen Haufen Loks über die Geschwindigkeitstabelle eingestellt, diese fahren - mit LFCM, SFCM, DCM und HLA - alle sehr präzise. Also zumindest meinen Ansprüchen genügt es und ich habe grade im unteren Geschwindigkeitsbereich sehr feine unterschiedliche Geschwindigkeiten. Allerdings gibt es aber glaube ich bei fast jeder Lok eine "schrottige" Fahrstufe, bei der die Lok dann doch ruckelt. Über meine Software merke ich das im Betrieb allerdings nicht, weil die SW meist entsprechend rumpegelt. Bestes Beispiel: meine V200 mit altem großen Scheibi, die fährt so präzise und sanft, dass ich sie sehr gerne für meine mittlerweile mittels Lichtschranke automatisierte Lokwechsel verwende. Es klappt aber auch mit nahezu allen erdenklichen Märklin-Motoren. Über andere Motoren kann ich natürlich nix sagen.

Beim Einstellen bin ich generell so vorgegangen (immer DCC, 28 FS), dass bei FS 28 die Vmax und bei FS 1 je nach dem zwischen 1-5 km/h erreicht werden. Bei FS 19 50% der Vmax und bei FS 9 1/6 der Vmax. Dadurch ergeben sich sehr viele unterschiedliche Geschwindigkeiten im unteren Bereich. Insbesondere meine V60 und meine 236 - beide mit Vmax = 60 km/h - fahren sehr schön und präzise. War eine Menge Arbeit, aber jetzt habe ich ein schönes Ergebnis.

Hoffe für den Überblick konnte ich dir etwas helfen, Details und Spezialwissen hat wie gesagt Peter, der Decoder-Guru... ;-)))


Also, bis denne und viele Grüße,
Thomas

Hallo Thomas,

na das sind ja mal Infos! Vielen Dank! Ich habe mich halt seit 2012 mit der Materie nicht mehr beschäftigt. Habe zwar hier und da die Loks mal bewegt (zumindest einige), damit ich nicht irgendwann nur noch Kernschrott da liegen habe. Aber man vergisst über die Jahre dann doch sehr viel. Zumal sich mit dem LoPi4 im Laufe der FW-Generationen doch sehr viel verändert hat. Ich habe hier noch einen LoPi 4 der ersten Generation liegen Die FW wird wohl nicht mehr viel mit der heutigen zu tun habe. Zumal ich mich doch schon wundere, dass es inzwischen nicht den LoPi5 gibt.

Das mit dem LokProgrammer wird mir wahrscheinlich gar nicht auffallen, da ich (oh Wunder) dort immer Updates auf meinem Rechner gefahren habe. Ich erinnere mich, dass ich in eine Lok einen Loksound 4 eingebaut habe, diese aber vom Getriebe so laut war, dass das Getriebe lauter war, als der Loksound. Das hat leider keinen Spaß gemacht und ich habe es danach ganz aufgegeben. Den Loksound für das Modell habe ich über 1/2 Jahr selbst programmiert. Zudem entgleist die Lok ständig, weil sich der Tender auf Grund der unzähligen Kabel von der Lok zum Tender immer wieder aus dem Gleis hebt. Man müsst das alles wieder auseinander reißen und noch einmal neu machen. Werde ich auch irgendwann tun.

Die Unterschiede zu den verschiedenen CVs in den Decoderversionen habe ich früher auch schon festgestellt.

Irgendwie habe ich viel zu wenig Zeit für all die Dinge. Aber vielleicht kommt´s ja noch mal wieder. Verkauft habe ich nichts. Letztens war der Sohn eines Freundes bei mir, der seine ganze Anlage verkaufen wollte. Bei ihm waren 5 Loks defekt, die ich ihm (schon wieder oh Wunder) aus dem Stand weitestgehend reparieren konnte. Ich erinnerte mich zumindest größtenteils noch an die Standardfehler. Da sie mir bei einer OP leider das Hirn etwas zerschossen haben, ist leider in dem Bereich MoBa vieles an Wissen verloren gegangen. Ich konnte mich letztens nicht einmal mehr an die Funktionen meiner Intellibox erinnern. Ich muss halt wieder von vorne anfangen. Kein sehr guter Ausgangspunkt ...

In diesem Sinne schon mal Danke für die Infos,

Ulf

Hallo Ulf

Ulf schrieb:Ich habe mich halt seit 2012 mit der Materie nicht mehr beschäftigt.  

ist mir gar nicht aufgefallen.

Ok hier im Forum scheint mir, ist ja immer weniger los und auch ich tue mich mit der Bedienung gerade schwer (wie funktioniert das Zitieren einzelner Text-Ausschnitte! )

Seit deiner Frage ist ja auch bereits wieder einige Zeit vergangen. Lass uns doch mal deine Erfahrungen mit den neuen Decodern wissen.



Meine Erfahrungen mit den neuen Generationen sind ebenfalls sehr gespalten.
Ich habe mir neulich von Piko die Ludmilla mit Sound gegönnt und ich muss sagen die fährt von Hause aus mit dem ESU Loksound absolute spitze.
Deswegen weiss ich jetzt auch den Vergleich der eingestellten  Regel CV zu den von ESU empfohlen nicht weil ich an der Lok ausser die Beschleunigung und Bremszeiten absolut nichts ändern musste.

Dagegen komme ich nicht zurecht mit den V4 Decoder in Märklin Loks mit HLA Motor. Ich habe noch keine HLA Lok so schön zum Fahren gebracht wie ich es mit den V3 Decodern in relativ kurzer Zeit geschafft habe. Und dies obwohl ich mich damit Tagelang abgemüht hatte.

Ich frage mich, weshalb die Decoder immer komplexer werden müssen ohne gleichzeitig auch "besser" zu werden. Gibt es doch inzwischen 13 CV mit denen dads Fahrverhalten "programmiert" werden kann! !  (2; 3; 4; 5; 9; 23; 24; 51; 52; 53; 54; 55; 56)  (OK 3; 4; 5; und 6 haben nicht wirklich direkt mit Fahreigenschaften zu tun)  

Aber auch die Neuen Decoder von Märklin spielen bezüglich Komplexität in der selben Liga. Immerhin bieten diese einen "einfachen" "2 Punkt Regler"  damit fahren meine HLA Lok eigentlich am schönsten.

Der ganze Frust hat mich dann auf die Zimo Decoder gebracht.
Ok es war nicht wirklich der Frust, sondern die "einstellbare" Bremsfunktion welche die Zimo Decoder bieten. Mit den ZIMOs erziele ich nun wieder Eigenschaften wie sie mir gefallen. Insbesondere im Langsamfahrbereich sind diese Spitze. Anhalten und Anfahren ist einfach supper.
Allerdings sind auch die Zimo Decoder, Decoder mit denen man sich "beschäftigen" muss.

So das reicht mal wieder

Heisse Grüss
Heinzi

Moin Heinzi,

Heinzi schrieb:Seit deiner Frage ist ja auch bereits wieder einige Zeit vergangen. Lass uns doch mal deine Erfahrungen mit den neuen Decodern wissen.

Das würde ich gerne machen, habe aber seit einiger Zeit die (das) rechte Schulter(gelenk) kapott und kann fast nix machen, geschweige denn auf der Tastatur schreiben.

Ich habe seit Jahren noch einen LoPi 4 in der OVP ungeöffnet in der Schublade. Ein passendes Lok(projekt) für einen Umbau gibt es nicht. Ich Spekuliere immer noch mit einem Bügeleisen, habe den Schnapper bis dato noch nicht machen können - teilweise auch wegen eigener Doofheit.

Wie viele andere auch quälen mich zudem auch noch andere Baustellen, die mich noch einige Zeit in Anspruch nehmen werden. Ich hoffe die Schulter kommt relativ schnell wieder in Ordnung. Die Anzeichen sehen jedoch nicht danach aus. Bis dahin sind auch alle Bastelprojekte eingestellt.

Ich meine aber schon eine Lok mit einem LoPi 4 bei mir vor gefühlten 20 Jahren umgerüstet zu haben. Kann mich aber nicht mehr daran erinnern, kann auch nicht sagen, welche Lok es war ...

In diesem Sinne,

Ulf

Guten Morgen Ulf

Dann halt die Ohren Steif
und gute Bessertung

Heinz(i)