Einst und Jetzt.

Hallo ihr da draussen

Beim ordnen der externen Festplatte fand ich Bilder, die ich schon einmal im alten Forum eingestellt habe. Einige scheinen mir wert, hier noch einmal gezeigt zu werden.

Die Seetalbahn erhielt 1895 eine Anschlusstrecke von Lenzburg Stadt nach Wildegg. Damit war eine direkte Verbindung von Zürich und Bern nach Luzern entstanden, die vor allem den Touristen die Anreise in die Innerschweiz vereinfachte.
Durch den Bau der Heitersberg-Linie 1975 verlor die Strecke nach Wildegg ihre Bedeutung, und der Personenverkehr wurde 1984 eingestellt.
1991 verkehrte noch einmal ein Abschieds-Sonderzug zwischen Wildegg und Lenzburg Stadt. Das `Tigerli` der Sursee-Triengen-Bahn kam zum Einsatz. Diese Sonderfahrt habe ich damals bildlich dokumentiert.
25 Jahre nach dieser Sonderfahrt suchte ich die damaligen Fotostellen erneut auf.

Aber seht selbst.

Mit Gruss Bernhard


1991: Im Bahnhof Wildegg wird das Tigerli für die Sonderfahrt bereitgestellt.





2016: Die gesamte Gleisanlage der Seetalbahn ist abgebaut. Parkplätze anstelle Perron.





1991: Gleich nach der Ausfahrt aus dem Bahnhof überquerte die Strecke die Hauptstrasse.





2016: Den Bahnübergang sucht man vergebens. Kaum ahnt man, dass hier einmal eine Eisenbahn die Strasse querte.





1991: Bahnhof Niederlenz.





2016: Der Bahnhof existiert noch gut erhalten als Kneipe.





1991: Das historische Turmhaus am Bahnübergang mit drei Gleisen.





2016: Selbst das Turmhaus ist kaum mehr zu sehen. Der Bahnübergang weg, die Trasse Radweg.





1991: Der Durchlass kurz vor Lenzburg Stadt.





2016: Die Radfahrer wird es freuen. Hoffentlich.




1991: Zielbahnhof Lenzburg Stadt.





2016: Hier muss man schon sehr ortskundig sein, um die Stelle wiederzufinden. Umfahrungsstrasse und eine seelenlose Glaskiste haben übernommen. Zur Orientierung dienen am linken Bildrand die hervorspitzenden Rampendächer des Güterschuppens.

Hallo ihr da draussen

Die WSB, (Wynental-Surental-Bahn), verbindet seit 1904 die beiden Flusstäler mit der Kantonshauptstadt Aarau. Das einstige Bähnchen ist heute eine leistungsfähige Suburban.
Die Verkehrsentwicklung erforderte im Laufe der Zeit viele bauliche Anpassungen der `Strassenbahn`, wie Eigentrassierung und Entflechtungen im Stadtnetz.

Zwei eindrückliche Bildvergleiche (1985/2016) zeigen Veränderungen im Stadtbild.


Mit Gruss Bernhard




1985:  Das Depot der WSB in Aarau 1985. Die sehr modern erscheinende Fahrzeughalle stammt aus dem Jahr 1963.





2016:  Eine Neuüberbauung hat den Platz des Depots eingenommen. Das alte Hochhaus im Hintergrund wurde durch einen Neubau ersetzt. Orientierungshilfe das lachsfarbige Haus rechts.





1985:   Blick in das kleine Abstellfeld beim Bahnhof. Im Hintergrund eine Haushaltgeräte-Fabrik. Die Fahrzeuge im damals typischen Nahverkehrs-Orange.





2016:   Das Abstellfeld ist verschwunden, ebenso die Haushaltgeräte-Fabrik. Ein neues Stadtviertel entsteht.

Servus Bernhard!

Sehr schön, sehr schön. Es ist doch immer wieder interessant zu sehen, wie sich Alles - um uns herum (und wir auch!) - verändert. Deine Bilder sind immer so gut, dass man sich da für die Modellbahn jede Menge Gestaltungsanregungen - passend zu einer bestimmten Epoche - holen kann --> auch wenn´s "nur" eine Tigerli-Sonderfahrt von 1991 war.

Beachtenswert - der Bahnübergang, wo "links" der schwarze Oldtimer wartet ..... Wo ist da die zweite Halbschranke? Ich kann nur "rechts" vom Gleis eine geschlossene Halbschranke erkennen <-- wäre das ein mehrgleisiger Bahnübergang und der Oldtimer steht schon mitten am Bahnkörper (links, hinter dem Radlader kann man ja noch einen OL-Mast/-ausleger erkennen ..... Ladegleis?

Pfiat Di´
Pit

PS: Vergiss die Frage zum Bahnübergang - die "Auflösung" findet sich im nächsten Bild (ohne Bahnübergang und Auto). Da kann man auf der linken Bildseite etliche OL-Masten - ich würde sagen einer zweigleisigen Strecke - erkennen. Also wird der Oldtimer wohl tatsächlich zwischen den Gleisen stehen, weil er noch schnell die Halbschranke passiert hat, die sich "noch viel weiter links" befinden müsste.
Man soll halt immer zuerst sorgfältig/vollständig gucken (lesen), bevor man eine vorschnelle Frage stellt - passiert mir in letzter Zeit häufiger.

Hallo Pit

Die zweigleisige Strecke hinter dem Radlader ist die SBB Strecke Brugg-Olten-Bern. Sie überquert die Strasse nicht, sondern folgt ihr parallel.
Zur fehlenden Schranke: In der Mitte des Trittbrettes des Oldtimers erkennt man auf dem Asphalt den Schlagschatten der zweiten Schranke, die damals offensichtlich nicht mehr funktionierte, und offen stehen blieb. Die Strecke war ja auch schon länger nicht mehr in Betrieb. Nachdem der Oldie-Fahrer angehalten hatte, verzog sich die Sicherungsperson dankenswerterweise aus dem Sichtfeld.

Eine weitere Besonderheit habe ich damals anscheinend nicht bemerkt, sondern hätte sie wohl besser fotografiert. Aufgefallen ist es mir erst auf dem Foto. Im Bahnhof Lenzburg-Stadt auf dem zweitletzten Bild ist vor der Lok angeschnitten eine symmetrische Dreiweg-Weiche zu erkennen.

Mit Gruss Bernhard

Servus Bernhard!

...... den Schatten sah ich wohl ..... habe ihn aber nicht zuordnen/erkennen können. Das wär´ doch ein teures "Hoppala" geworden, wenn die Schranke jetzt doch noch (auf den Oldtimer) niedergegangen wäre.

Pfiat Di´
Pit

Hallo ihr da draussen

Nicht überall änderte sich die Umwelt so heftig, wie auf den schon gezeigten Bildern. So gibt es auch Orte, die sich kaum veränderten. Zwischen den beiden Vergleichsbildern liegen 90 Jahre.

Mit Gruss Bernhard


Diese Postkarte zeigt den Bahnhofplatz Brugg im Jahre 1930.





So präsentierte sich der Bahnhofplatz letzten Sommer.

Hallo ihr da draussen

Eisenbahnbrücken können ein Stadtbild markant prägen, so wie die Aarebrücke in Brugg seit 1875. Doch keine Brücke hält ewig, muss irgendwann ersetzt werden, und der Neubau verändert das gewohnte Stadtbild.

Mit Gruss Bernhard




Die imposante Fischbauch-Brücke über die Aare. Die Aufnahme stammt von 1990.





1995 wurde sie durch eine Betonbrücke ersetzt. Sie ist schon die dritte Brücke auf den alten Pfeilern von 1875.

Hallo Bernhard,

das sind allesamt wirklich gelungene Aufnahmen, vielen Dank! Und beim letzten Vergleich hast du sogar (wenn ich mich nicht irre) quasi die gleiche Lok erwischt! Eben umlackiert..

Grüße von Andreas

Hallo Bernhard

Wunderschöne Fischbauchbrücke und ebenso die Zuggarnitur . Mit den neumodichen Farben kann ich nix anfangen.Danke für´s zeigen.

Grüßle
Martin

Hallo ihr da draussen

Für den 4m-Korridor durch die Schweiz musste der Bözbergtunnel neu gebaut werden, da sich die Aufweitung des alten Tunnels als zu aufwändig zeigte. So wurde von 2015 bis 2020 ein neuer Tunnel, parallel zum alten gebohrt.

Mit Gruss Bernhard




2015: Die Bauarbeiten beginnen. Der schon längst stillgelegte Bahnhof beim Tunnelportal steht noch.





2020: Der Tunnel ist fertig, der Bahnhof verschwunden. Die alte Röhre wird zurzeit zum Rettungstunnel umgebaut.





2015: Der Blick in die andere Richtung, noch mit Bahnhof.





2020: So sieht es heute aus. Auf dem planierten Platz stand einst der Bahnhof.

Hallo Bernhard,

der alte Bahnhof war doch wie aus dem Ei gepellt.
Sah aus wie ein Lasercut-Bausatz.
Schade drum.

Gruß,
Robert

Salü Bernhard,
fotografier weiter so, das ist Geschichte. Ob da Unwiederbringliches verloren gegangen ist, das wird wohl die nächste Generation feststellen oder merken. Die übernächste Generationen haben dann keine Ahnung mehr wie wir heute "hausten" aber wenigstes wo.
Gruess Naldo

Hallo ihr da draussen

Einer meiner liebsten Fotoplätze, ein seit mehr als dreissig Jahren stillgelegter Bahnhof, begeisterte mich immer durch seinen so schweizerisch unüblichen, leicht morbiden Charme.  
In den letzten zwei Monaten hat er sich verändert.
So zeigte er sich noch im letzten September.






Das Streckengleis nach Basel musste ersetzt werden. Gleichzeitig wurde auch das einstige Hausgleis ausgebaut, ebenso das schmale Perron entfernt. Gemäss dem Bauplan sollte das freiwerdende Gleisfeld mit einer Magerwiese bepflanzt werden. Doch hat man nun die einfach lieblos mit Schottersteinen aufgefüllt.
Schade, eine Blumenwiese hätte der neuen Szenerie gutgetan. Nun denn, es hätte auch schlimmer kommen können.
Eine gute Fotostelle bleibt es allemal.

So präsentiert sich der Bahnhof heute.





Mit Gruss Bernhard

Moin zusammen,

vor 60 Jahren bekamen wir in der Berufsschule eine Hausaufgabe, die nach den Sommerferien abzugeben war; Thema: Mein Heimatort.

Weil auch Bilder gefordert waren, zog ich mit meiner zur Konfirmation erhaltenen "Dacora Dignette" und einem Schwarz-Weiß-Film durch den Ort.
Das Foto mit dem Blick von der B 70 habe ich ja schon mal gezeigt; heute habe ich ein aktuelles Foto geschossen. Der damalige Standpunkt war inzwischen total zugewachsen, ich musste auf die Brücke ausweichen.

Von dieser Brücke aus wurden ungezählte Eisenbahnfotos gemacht!

Leider kam gerade kein Zug; lange warten wollte ich aber auch nicht. Also heute ein Bahnbild ohne Bahn...





Gruß Horst