Gützold BR 52 5956 32700 Umbau Mittelleiter (alter Beitrag vom 08.2016)

Gützold BR 52  Umbau Mittelleiter

Hallo,

noch einmal ein Umbau einer Zweileiter-Lok

Diesmal war es die BR 52 mit Steifrahmentender von Gützold (Meine erste Gützold Lok, ein Wunsch von mir besonders wegen dem Tender)

BR 52 5956 Artikelnummer 32700 hergestellt etwa 1994.
Nach meiner Kenntnis war die Lok in der Zeit von 1947 bis zur Ausmusterung 1954 im BW Betzdorf bei der Deutschen Bundesbahn stationiert.

Das Modell kommt meiner Meinung nach sehr schön daher, lediglich die gelben LED sind „sehr gelb“

Lok und Tender lassen sich trennen, hier gibt es eine Loktenderkupplung mit zwei Kontakten.

Tender:

Zum auseinander bauen des Tenders spreizt man den Aufbau über die vier Rastnasen jeweils vorne und hinten seitlich.






Der untere Rahmen des Antriebs ist ebenfalls durch Rastnasen gehalten.

Der Motor ist mittels der Platine befestigt, hier müssen vorher zwei Lötverbindungen von der Kupplungverbindung zur Platine ausgelötet werden. Danach kann man die Platine mit zwei Schrauben lösen.



Zur Digitalisierung habe ich die alte Spule auf der Platine durch eine Drossel ersetzt und eine Leiterbahn, Masse, an der Befestigungsschraube in Fahrtrichtung links durchtrennt. An den ehemaligen Verbindungen der Platine zur Loktenderkupplung habe ich dann die Kabel zur Stromversorgung des Motors gelötet.

Die Platine für die rückwertige Beleuchtung liegt über zwei Kontaktfedern am Strom. Hier habe ich   die rechte Kontaktfeder in Fahrtrichtung umgebogen und durch anlöten eines gelben Kabel am Pol der Platine ersetzt. Auf der Beleuchtungsplatine sitzt noch eine Diode welche ich dann noch entfernt habe.

Da die Beleuchtung insgesamt gegen Lokmasse läuft und dies im Bereich der vorderen Beleuchtung nur sehr schlecht zu trennen ist habe ich es so gelassen und nicht gegen das blaue Kabel des Decoders angeschlossen.

Lok:

Im Führerhaus gibt es genügend Platz für einen Decoder und einen Lautsprecher.



Die Lok lässt sich auseinander bauen indem man das Führerhaus vorsichtig von den Rastnasen im Führerhausboden vom Fahrgestell abhebelt, ich habe hier einen kleinen Schraubenzieher benutzt.

Bitte aufpassen an den Leitern, der Loktenderkupplung als auch am Vorläufer sind kleine Federn eingebaut.

Um die Beleuchtung vorne anzuschließen muss auch hier die Diode ausgelötet werden. Die steckbaren Frontlaternen sind in Parallelschaltung mit einem Pol gegen eine Kupferfeder in der Pufferbohle und mit dem anderen Pol gegen den Rahmen eingesteckt. Hier hatte ich versucht eine Trennung herbeizuführen aber, die Arbeit hätte ich mir sparen können, es hat bei mir nicht geklappt.



Wenn man trotzdem versuchen möchte eine Trennung der LEDs für die Rückleitung zum Decoder  einzurichten muss man die Zylinder vorsichtig mit einem kleinen Schraubenzieher vom Rahmen abhebeln, sie sind geklebt, lassen sich aber so sauber an der Klebenaht trennen. Die Kunststoffverkleidung des vorderen Rahmens kann man ebenfalls mit dem kleinen Schraubenzieher abhebeln. Unter dem Kunststoff ist dann das Kupferkontaktblech für den vorderen Pol der LED geklebt. Die Kunststoffverkleidung kann man nacher wieder aufklipsen und mit ein klein wenig Sekundenkleber kann man die Zylinder nach erfolgreicher Arbeit wieder anbringen.  

Für die Stromversorgung über den Mittelschleifer habe ich ein Loch in den Fahrgestellrahmen, als auch in die untere Kunststoffabdeckung gebohrt. Als Schleifer kommt wieder ein Silencio von Brawa zum Einsatz.





Die Kabel kann man gut auf dem Rahmen unterbringen, der Rahmen hat erhöhte Ränder und mit ein klein wenig Platz schaffen an Trägern und Luftkesseln passt alles gut rein.

Der Schleifer taucht prima zwischen die Konstruktion des Bremsgestänges.



Man kann jedes Paar Bremsbacken einzeln aushängen, wobei ich erst Bedenken wegen der dauerhaften Haltbarkeit der Konstruktion hatte, aber es scheint sehr funktional zu sein. Durch diese Konstruktion hat das Fahrgestell der Lok ein sehr großes Maß an Kurvengängigkeit.

Zum Schluss habe ich noch die linken Stromabnehmer der Räder mit den rechten verbunden.

Der Einbau des Decoder und des Lautsprecher ist aber dann trotzdem noch eine Fingerübung mit Niveau. Auch für das einhängen der Federn benötigte zwei oder drei Anläufe mit dem abschließenden einklippsen des Führerhauses.

Die bisherige zweipolige Loktenderverbindung bleibt unverändert, zusätzlich habe ich noch eine vierpolige Steckverbindung, Motoranschlüsse, LED, eventuell noch Kupplung durch die Tenderwand geführt.



Erste Testfahrten, sogar ohne Veränderung den Radmaßes sind sehr gut verlaufen, sie läuft erste Sahne.



Mein Fazit, der Umbau hat sich für mich sehr gelohnt und hat es hat Spass gemacht.

Viele Grüße
Matthias

Hallo Matthias,

es ist immer wieder spannend die Finessen der einzelnen Hersteller zu erkunden.
Den Umbau hast Du anschaulich und gut nachvollziehbar beschrieben.
Das versäume ich meist.
Beim nächsten Mal, beim gleichen Fabrikat, kommen mir höchstens manche Dinge irgendwie bekannt vor.
Aber das hilft ja auch schon weiter.

Das Wichtigste dabei.

Weitere Umrüstungen teile bitte auch mit uns!

Gruß,
Robert

Hallo Matthias,

ein schöner Umbaubericht. Von Zweileite auf Dreileiter umrüsten...da ist schon was geboten.
Das fängt ja schon mit der richtigen Schleiferlänge an. Du hast da alle Problemchen mit Bravour gemeistert. Chapeau!

VG
Barnie72

Hallo Barnie,
hallo Robert,

es hat natürlich Spass gemacht besonders nach dem ich prüfen konnte, dass alles zu meiner Überraschung funktionierte wie ich es mir vorgestellt hatte.



Ich habe noch zwei, drei alte Umbauberichte wie sie auch im alten Forum standen.

Würde ich dann auch noch einstellen.

Seit dem hatte ich aber im Prinzip nur standard Digitalisierungen, d.h. oriinal 3-Leiter, wenn man von ein oder anderen Repararturbedarf absieht.

Viele Grüße
Matthias