Umbau der Schattenbahnhöfe

Moin moin,

in meinen Schattenbahnhöfen kommt es immer wieder zu Entgleisungen. Betroffen sind Loks und Wagen, Fremdfabrikate und Märklin-Modelle. Viele Runden geht es gut, dann entgleist der gleiche Zug mit gleicher Geschwindigkeit ohne ersichtlichen Grund. Andere Züge bleiben unmotiviert stehen.

Das passiert natürlich Murpys Gesetz entsprechend an den unzugänglichsten Stellen und vorzugsweise dann, wenn fachkundiger Besuch im Keller ist! Ich habe die Schnauze voll!!!

Es gibt zwar einige Revisionsöffnungen, die sind aber eher zum Bergen verunglückter Züge geeignet. Auch Reinigung und Schienenpflege sind möglich. Umfangreiche Umbauarbeiten sind so gut wie unmöglich.

In den letzten Tagen habe ich mir die neuralgischen Stellen zum wiederholten Male angesehen; auch auf meinen Gleisplänen. Samstag habe ich mich dann für einen radikalen Umbau entschieden!  

Auszug aus dem Gleisplan des Schattenbahnhofs „Stellingen“:

Aus den Abstellgleisen 1-4 und dem Streckengleis 5 fahren die Züge in das Gleis 6 und damit schließlich in den sichtbaren Teil der Anlage. Die dort befindlichen M-Weichen bereiten keinen Kummer und bleiben (vorerst). Der Verlauf von Gleis 7 und 8 wird vereinfacht: Künftig ist es nicht mehr möglich, aus den Gleisen 4 und 5 in das Gleis 8 zu fahren. Das wurde bisher selten gemacht und war wegen der starken Steigung ohnehin nicht allen Loks möglich. Es geht aus Gleis 8 künftig nur noch bergab (Verbindung von der eingleisigen Nebenstrecke zur Hauptstrecke). Bergauf gibt es eine zweite, weniger steile Rampe.   Das genügt für den Betrieb völlig.

Die Weichen A und B wurden ausgebaut; ebenso die Kreuzung X mit den entsprechenden Gleisen. Die Weiche C folgt noch. Danach wurden die Trassenbretter und die Unterkonstuktion mit der Stichsäge weiträumig zurückgeschnitten und entfernt. Einige Kabelstränge hängen momentan in der Luft…

Jetzt habe ich eine wesentlich größere Öffnung in der Grundplatte, die (hoffentlich) für den Neubau mit C-Gleis groß genug ist. Als erstes muss ich die Kabelbäume neu verlegen.

Bilder 1-3: Links die zweiglesige Hauptstrecke; rechts daneben die Rampe abwärts, rechts daneben die Nebenstrecke







Bilder 4+5: Tankanlage und Lokleitung, darunter Revisionsöffnung




Bilder 6-9: Überblick mit geöffneten Revisionsklappen








Bilder 10+11: Der Problembereich




Bilder 12+13: Die Baustelle…




Gruß
Horst

Hallo Horst,
da hast Du Dir ja ein ganz schönes Projekt zugelegt. Aber wenn der Leidensdruck hoch genug ist, dann ....

Was mir dazu einfällt:
Bei der Zusammenführung von Gleis 8 zu Gleis 7 sieht es auf dem Plan bzw. auf der Handskizze etwas zu "schlängelig" aus. Speziell, wenn der Zug durch das starke Gefälle etwas schneller ist, könnte das auch wieder zu kritischen Situationen führen.
Wenn statt der normalen Weiche eine Bogenweiche eingesetzt wird ist es vielleicht etwas weniger schlängelig.

Wahrscheinlich hast Du sowieso vor die neue Gleisführung mit intensiven Probefahrten zu prüfen.

Gruß aus dem Westerwald
Hans

NAbend Horst,
tja, da kann ich mich Hans nur anschließen.
Wenn man nur noch unter die Moba kriechen muss um neunaufzugleisen reicht es irgendwann und es hilft nur noch Tabula Rasa.
Halt uns weiter auf dem Laufenden..

Grüße
Mattes

Moin moin,

@ Hans, der Leidensdruck ist tatsächlich sehr hoch! Passierte auf der Ausfahrt des Schattenbahnhofs ein Unglück, kam ich oft durch die vordere Revisionsöffnung nicht an den havarierten Zug. Dann musste ich unter die Anlage kriechen, eine Absturzsicherung entfernen und mich durch winzige Öffnungen zwängen. Dort werde ich nochmals versuchen, die Lage der Gleise zu verbessern. Austauschen ist nahezu unmöglich.

Die Gleisplanskizze zeigt nur das Prinzip. Gegenbogen habe ich bisher weitgehend vermeiden können; Bogenweichen habe ich wegen des kleineren Kurvenradius nicht. Die sind auch hier nicht vorgesehen. Wahrscheinlich werde ich für diesen Umbau K-Gleis verwenden; wenn´s geht, eine schlanke Weiche. Klar, es wird ausgiebige Probefahrten geben, bevor die Gleise befestigt werden.

@ Mattes, auch in Zukunft werde ich wohl gelegentlich unter die Anlage krabbeln müssen; durch die nunmehr größere Öffnung wird es aber etwas bequemer…


Hier eine der zahlreichen Revisionsklappen: Diese ermöglicht den Zugriff auf die Gleis-Enden des unter dem BW liegenden Schattenbahnhofs, den ich vor Jahren nachträglich unter die Anlage gebaut habe:





Und so sieht meine Baustelle heute aus: Der „Drahtverhau“ ist verlegt; der Zugang ist frei!








Gruß
Horst

Hallo Horst,

Respekt für Dein großes Umbauprojekt. Ja, es gibt manchmal komische Ereignisse, 100 mal passiert nichts und plötzlich gibt es eine Entgleisung, obwohl man nichts verändert hat sowie gleiche Geschwindigkeit fährt. Mit meiner relativ neuen Anlage bin ich jedoch bis jetzt recht zufrieden,  ich musste nur punktuell mal etwas nachbessern, eine Weiche habe ich wohl schon beim Einbau etwas beschädigt und musste sie austauschen.

Schöne Einblicke in die Anlage, danke fürs zeigen!

Grüße von Dennie

Moin moin,

in den letzten Wochen standen andere Dinge auf dem Tagesplan als Modellbahn und Forum…

Dennoch bin ich ein paar Schritte weitergekommen!

Nachdem ich die Kabelstränge neu verlegt habe, konnte ich nun einen dicken Träger mit der Säbelsäge entfernen. Die Unterkonstruktion hatte ich damals so stabil gebaut, dass ich auf dieses Teil verzichten konnte. Danach habe ich die Revisionsöffnung deutlich vergrößert, so dass besseres Arbeiten unter der Anlage möglich wurde.

Zunächst habe ich den Übergang von K-Gleis auf M-Gleis auf der äußeren Strecke verbessert: Die provisorische Unterfütterung wurde entfernt und durch ein Stück 6mm-Sperrholz ersetzt: Das ist genau der Höhenunterschied der beiden Systeme! Schalldämmung spielt hier keine Rolle.
Die Gleise wurden neu verkabelt und nach Probefahrten mit Heißkleber befestigt.


Die alte Situation:


Die geplante neue Gleisführung:













Blick unter die Drehscheibe und die herausnehmbaren Trassenbretter des Abstellbahnhofs "Moosbachtal"



Für die inneren Gleise ist eine neue Sperrholztrasse erforderlich.

Gruß
Horst

Moin Horst,
was für eine Friemelei...
Viel Erfolg noch.....
Allein vom Hinsehen bekomme ich ja schon Rückenschmerzen ;-)))

Hallo Horst,

um diese Arbeit bist Du echt nicht zu beneiden.
Der Rücken hat das hoffentlich klaglos weggesteckt.
Wenn der künftige Betriebsablauf dafür reibungsloser geht, hat sich's gelohnt.
Ähnliche Arbeiten schiebe ich schon Jahre vor mir her.....
Es ist aber auch schön zu sehen, wenn die alten M-Gleise noch ihren Zweck erfüllen.

Gruß,
Robert

Moin moin,

es geht nur langsam voran! Von der Idee, den Umbau mit Flexgleisen durchzuführen, habe ich mich recht früh verabschiedet: Im engen Untergrund zu schwierig! Stattdessen habe ich nach genauer Vermessung der verbliebenen Schienen passende Bogengleise gekauft. Was am Ort nur teilweise gelang…
Heute kamen per Post die restlichen Gleise; zu meiner großen Freude konnte ich damit bereits eine Lücke probeweise schließen! Für die innere Strecke muss einmal die Diamantscheibe eingesetzt werden.

Vorher war noch etwas grobe Holzarbeit erforderlich: Nicht überall genügte das feine Sägeblatt der Stichsäge: An einigen Stellen musste schweres Gerät her!

Um etwas mehr Bewegungsfreiheit zu bekommen, habe ich so viel wie möglich entbehrliches Material entfernt. Die nötige Stabilität der Trassenbretter wird zum Schluss durch zusätzliche Leisten wieder hergestellt.















Momentan trocknet der Holzleim; morgen geht’s weiter! Sehr lange macht der Rücken diese Übungen auch nicht mit… (danke der Nachfrage!)

Gruß
Horst

Hallo Horst,

schöne Einblicke, auch wenn es etwas rabiat aussieht! Und wie man sieht hast Du ordentliches Werkzeug, das ist manchmal das wichtigste. Auch an den Arbeitsschutz mit Schutzbrille und Gehörschutz denkst Du, das mache ich übrigens genauso!

Viele Grüße, Dennie

Hallo Horst,

manchmal sind halt größere Eingriffe notwendig. Aber so wie's aussieht bist du ja ziemlich professionell eingerichtet.
Weiterhin viele Erfolg beim Umbau!

Grüße von Axel

Hallo Horst,
solche Werkzeugen benötige ich zur Zeit nicht um mich unter der Anlage "austoben" zu können. Aber ich kann nachvollziehen wie gut das dem Rücken tut. Ich liege zur Zeit auch unter der Anlage um endlich alle Leitungen für Weichen und Rückmeldungen umzuverlegen bzw. zu ergänzen. Notwendige Sägearbeiten am Rahmen oder Stützen mache ich mittels großer Japansäge. Das hört sich nicht zu sehr nach "Abbrucharbeiten" an und ein unbeabsichtigter Kollateralschaden, an verbauten Material auf-/unter der Anlage, hält sich in Grenzen.
Gruß Michael

Moin moin,

der Schattenbahnhof „Stellingen“ ist wieder betriebsbereit!

Drei M-Weichen, eine Kreuzung und allerhand alte Gleise wurden gegen neue K-Gleise und eine schlanke Weiche ausgetauscht. Eine Gleisverbindung weniger bedeutet gleichzeitig weniger Störungsquellen.

Die Höhenunterschiede zwischen den Systemen – die bereits vorhandenen K-Gleise liegen in Merkur-Schaumstoffbetten – habe ich mit einer neuen Sperrholztrasse ausgeglichen.

Nach ausgiebigen Probefahrten erfolgte die Verkabelung. Nun muss nur noch die etwas dünne neue Trasse verstärkt werden.















Ob  ich die anderen Problemstellen ebenso beseitigen kann, ist noch unklar. Erst bei der Planung des jetzigen Umbaues ist mir aufgefallen, dass die drei Geissysteme eine unterschiedliche Geometrie ( Radien, Gleislängen) aufweisen. Zudem sind die Zugriffsmöglichkeiten noch wesentlich schlechter…

@ Dennie, das Gehör wir im Alter nicht besser, und wenn man schon einmal Spanplatten-Sägespäne im Auge hatte, wird man vorsichtig. Zumal hier in unmittelbarer Gesichts-Nähe gesägt werden musste.

@ Axel, ja, die Bilder sehen fast wie Werbung für Bosch aus…  Bewährt hat sich in der Enge auch die neue Abisolierzange.

@ Michael, ich musste auch im Bogen sägen; da kam mir des Gartengerät gerade recht…


Gruß
Horst

Moin moin,

nachdem ich ein Sicherheitsnetz unter der neuen großen Revisionsöffnung angebracht habe, konnte ich allmählich das Tempo bei den Probefahrten erhöhen. Außerdem wurden nach und nach alle Züge aus den Schattenbahnhofsgleisen mehrmals über die Strecke geschickt; besondere Vorkommnisse gab´s dabei nicht. Der Umbau in eine vereinfachte Streckenführung mit K-Gleis hat sich also gelohnt!

Bei der Gelegenheit wurden auch einige Züge in ihrer Wagenzusammenstellung geändert; eine Wagengarnitur aus älteren Umbauwagen habe ich verkauft. Die Wagen des Messzuges wanderten aus dem Schattenbahnhof ins BW. So bekam ich etwas mehr Spielraum im unterirdischen Reich.

Ganz zum Schluß gab es einem „Umfall“ (!) im SB Oberbaumbach. Dort hatte ich schon vor einigen Jahren C-Gleis eingebaut. In einer leichten Kurve nach langer gerader Strecke legte sich die Märklin-042 auf die Seite und riß fast alle der kurzgekuppelten Piko-Wagen mit um! Jetzt muß ich erst einmal Ursachenforschung betreiben; die Wagen waren bisher mit einer V 200 ohne Probleme unterwegs! Loks und Wagen sind mit der Roco-Universalkupplung ausgestattet, die Märklin-Kurzkupplung verhakt sich unter den Puffern.






Gruß
Horst

Horst

Nen Tip von mir las diesen Zug doch mit der V 200 fahren, oder auf dem geraden Gleis ganz rechts.


Gruß

Frank

Moin moin, Frank,

neee, das ist keine Alternative! Jede Lok muss bei mir jeden Zug auf jedem Gleis ziehen können, sofern sie das auch im Original können musste. Da gibt´s grundsätzlich keine Ausnahme!

Hier ist jetzt Ursachenforschung angesagt!

Gruß
Horst

Moin moin,

der Fehler ist behoben! Dazu kann man sagen: Kleine Ursache, große Wirkung!

Nachdem ich den Zug wieder aufgegleist hatte, habe ich ihn erneut auf die Rundstrecke (Hundeknochenprinzip) geschickt.
Vorher habe ich den Loksound ausgeschaltet und das Radio lautlos gedreht. So konnte ich hören, wenn ein Wagenrad entgleist. Schalldämmung habe ich bei den Gleisen im Untergrund ja nicht…

Es dauerte auch nicht lange, bis der Vorläufer der 042er aus den Schienen sprang; diesmal schon einige Meter vor der letzten Unglücksstelle. Lok aufgegleist, Wagen abgehängt, nun Solo-Schleichfahrt unter scharfer Beobachtung bei heller Ausleuchtung mit einem Arbeitsscheinwerfer.

In den Kurven – egal ob M oder K – drehen die Vorlaufräder nicht richtig mit; es sieht mehrmals aus, als wollten sie abheben! Dazu ratternde Geräusche, die nicht von den Kleineisen stammen können! Des Rätsels Lösung: Kolbenstangenschutzrohre!!!
Die hatte ich wegen der Optik beim Fotografieren eingesteckt; im oberirdischen Teil der Anlage habe ich ja sehr große Radien verbaut. Im Untergrund schienen die Dinger nicht zu stören; dort gibt’s ja wenigstens den größeren Parallelkreis…

Regelmäßige Entgleisungen waren jedenfalls bislang nicht zu beobachten.

Gruß
Horst

Mion Horst!
Wie du schon sagtest kleine Ursache Große Wirkung. Aber da muss man erst einmal darauf kommen, das die   Kolbenstangenschutzrohre des Pudels Kern sind.
Als ich das bild sah mit dem umgestürzten Zug Musste ich sofort an die Armen Preiserleins denken, wieviel von denen sind wohl verletzt worden? Was ist mit dem Lokpersonal? Warum sind keine Rettungs Fahrzeuge vor Ort? Fragen über Fragen.
Frank

Moin moin, Frank,

Reisende sind nicht zu Schaden gekommen (es waren keine im Zug...). Rettungseinsätze gibt´s nur oben auf der Anlage; im Schattenreich erledigt sich sowas von Geisterhand!

Gruß
Horst

Hallo Horst,
Gott sei Dank ist nichts schlimmeres Passiert, wer weis was das zu bedeuten hat.
Die Geisterhand könntest du mir mal bei Gelegenheit vorbeischicken. Bei mir gibt es noch so viele Baustellen und dann muss ich noch 10 bis 14 Tage ins Krankenhaus  und anschließend noch REHA. Das heißt im Umkehrschluss Baustop. ist ja nur eine Knie bzw ein neues Knie

Gruß Frank